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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Sake-Laden_bei_Tokio_von_G_architects_studio_und_Eureka_5165976.html

20.10.2017

Am Ende der Durststrecke

Sake-Laden bei Tokio von G architects studio und Eureka


Das japanische Büro Eureka mit Hauptsitz in Saitama kennt man hierzulande vor allem als Entwerfer von innovativen Wohnbauten – etwa das Corner House in Saitama oder das Wohnbauprojekt Dragon Court Village in Aichi. Für den Sake-Händler Ono Saketen realisierten die Architekten nun ein Haus mit Verkaufs- und Lagerflächen in Tsukuba, nördlich von Tokio. Kooperationspartner waren die Architekten des jungen Büros G architects studio (Tokio/Nagoya/Okayama).

Mit dem Neubau besetzen Bauherr und Architekten ein Stück unwirtliche Suburbia, zwischen den Einfamilienhäusern einer Neubausiedlung, den gesichtslosen Schachteln großer Einkaufszentren und weiten Parkplatzflächen. In dieser ganz auf den Individualverkehr orientierten Stadtlandschaft versucht das Haus selbstbewusst zumindest einen Ansatz von halböffentlichem Raum zu schaffen. Die Architekten setzten auf vollverglaste Verkaufsräume im Erdgeschoss und eine Terrasse auf der Höhe des ersten Obergeschosses, die durch eine außen liegende Treppe erreicht werden kann. Auch das weit auskragende Dach kann als Geste an die Öffentlichkeit gelesen werden.

Der einladende Verkaufsbereich ist jedoch nur ein Teil des Raumprogramms. Neben dem Büro im Kern des Hauses, sind es die Lagerräume, die den Großteil des Bauvolumens einnehmen. Der Kontrast von fensterlosen Lagerbereichen und transparenten Räumlichkeiten ist eine Qualität des Entwurfs. Hinzu kommen die funktionale Zergliederung, der Einsatz unterschiedlicher Materialien und die filigrane Detaillierung. Auffällig sind in dieser Hinsicht die prominente Ecke zur Straße, an der mit einem traditionellen, auf Erde basierenden, ockerfarbenen Putz gearbeitet wurde sowie die extrem reduzierten Geländer, die nur noch als Andeutung einer Absturzsicherung bezeichnet werden können. Der hiesigen Bauaufsichtsbehörde würde sich der Magen umdrehen – aber Kinder haben in einem Sake-Laden sowieso nichts verloren. (gh)

Fotos: Hideki Ookura


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