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23.08.2021

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Abgehoben in Toronto

Safdie Architects planen Wohnquartier über Gleisen


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Safdie Architects (Boston), seit jeher ein Architektur- und Städtebaubüro mit Affinität zu Großstrukturen, bleiben auch mit dem jüngsten Projekt ihrer Linie treu. ORCA nennt sich das insgesamt 6,5 Hektar bespielende Wohn-und Arbeitsquartier, das das Büro für die kanadische Entwicklungsgesellschaft Craft entlang des Bahnkorridors zur Union Station in Downtown Toronto plant. Und dafür geht es ganz schön massiv in die Höhe.

Seit 150 Jahren umschließt die Bahntrasse die südliche Innenstadt von Toronto, trennt sie vom Zugang zum Lake Ontario und schlägt eine Schneise ins gewachsene Hochhäusermeer. Für das Projekt soll nun ein 100 Meter breiter und 800 Meter langer Schienenabschnitt westlich des CN Towers überbaut werden. Die Basis bilden acht schlanke Wohntürme und ein Bürotower, verbindende Brücken liefern Raum für noch mehr Wohneinheiten, die für Moshe Safdie so wichtigen Gärten und Erholungsangebote. Die gesamte Sockelzone ist dem Einzelhandel vorbehalten und lässt die 3.000 Wohnmodule aus Fußgängersicht nahezu verschwinden. 65 Prozent des Geländes werden mit PWP Landscape Architecture (Berkeley) in einen auf mehrere Levels verteilten Park umgewandelt; offene Rasenflächen, Spielplätze, Spazier- und Radwege, die über Rampen, Rolltreppen und Aufzüge erreichbar sind, sollen eine barrierefreie Wiederanbindung an die Uferpromenade herstellen.

Es sei eine einmalige Chance für die Stadt, den an die Schienen verlorenen Boden wiederzugewinnen, ohne dabei den Personen- und Güterzufluss zu beeinträchtigen – so schwärmen die Entwickler in der Projektbeschreibung. Offen, verantwortungsbewusst und fair gegenüber Stadt und Steuerzahler *innen soll der Mega-Bezirk Orca ein Zuhause für eine komplett abgebildete Gesellschaft werden. Das entspricht sicher dem Selbstverständnis von Safdie Architects, die ihre oft formal brachialen Lösungen mit sozialem Symbolismus begründen. Ein Blick auf die  Entwicklerwebseite rückt den sozialromantischen Fokus jedoch gerade: Sie nennt die Aufgabe der Wohnraumbeschaffung weit hinter Einzelhandel, Mischnutzungen und Büroprojekten. Das Projekt wird derzeit in einem öffentlichen Dialog mit der Stadt begutachtet. (kms)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Chantalle | 23.08.2021 17:50 Uhr

@1

Und keine Straßenbahn. Wie können die nur ..

1

Dennis | 23.08.2021 16:09 Uhr

Bild 5

große Straßen, große Häuser, große Autos... kleine Menschen.

 
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