Ein fast 5.000 Quadratmeter großer Baldachin als Museum der Zukunft: Mit diesem Vorschlag hat das New Yorker Büro SO–IL Solid Objectives – Idenburg Liu den Wettbewerb für das Kunstmuseum auf dem Campus der University of California in Davis gewonnen. „Unser Entwurf ist ein abstrakter Flickenteppich aus geometrischen Formen, die sich auf die Agrarlandschaft und den weiten Horizont beziehen“, erklärt Florian Idenburg, der 2008 mit seiner Frau Jing Liu das Studio SO-Il gegründet hat. Sie planen nun eine bunte Landschaft aus kleinen Galerien. Nachts soll der beleuchtete Baldachin vom Campus bis in die Innenstadt von Davis leuchten — „Grand-Canopy“ nennen SO-IL ihr Museum.
„Ein Museum auf einem Campus sollte ein Experimentierfeld für neue Ideen sein“, so die Architekten. „Wir sehen das Gebäude selbst als eine Bühne, auf der verschiedenste Dinge passieren können.“ Davis scheint für diese ungewöhnliche Museumsarchitektur ideal – das Central Valley ist in großer Aufbruchsstimmung.
Das „Grand-Canopy“ ist ein riesige, durchlässige und teilweise offene Dachfläche, die sich über das gesamte Grundstück spannt; diese Geste soll ein wegweisendes Symbol für den gesamten Campus werden. Inspiriert von den umgebenden Äckern und Feldern setzt sich auch das neue Kunstmuseum aus vielfältigen Texturen und Farben zusammen, die nahtlose Übergänge bilden und Außen- und Innenraum miteinander verbinden. Die Museumslandschaft unter dem Riesen-Baldachin wird durch wechselnde Lichtverhältnisse je nach Tages- und Jahreszeit bestimmt – ganz anders als „Black Box“ und „White Cube“, die sich gezielt von ihrem Umfeld isolieren.
Der Wettbewerbsbeitrag ist eine Kooperation mit den Architekten Bohlin Cywinski Jackson und dem Auftraggeber, dem Shrem Museum of Art von Jan Shrem und Maria Manetti. 2014 soll mit dem Bau des „Grand-Canopy“ begonnen werden.
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