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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-SHL_bauen_Haftanstalt_in_Nuuk_3190757.html

22.05.2013

Gefangen in Grönland

SHL bauen Haftanstalt in Nuuk


Schöne Gegend, aber will man hier für länger bleiben? Eine Arbeitsgemeinschaft aus den dänischen Architektenteams Schmidt Hammer Lassen und Rambøll, Friis & Moltke hat zusammen mit den Landschaftsarchitekten Møller & Grønborg einen Wettbewerb in Grönland gewonnen – die neue Haftanstalt in Nuuk soll nach ihrem Entwurf realisiert werden. Es ist das erste Gefängnis auf der autonomen Insel des dänischen Königreichs, 8.000 Quadratmeter soll die Anstalt fassen, knapp 400 Insassen sollen hier in verschiedenen Sektionen untergebracht werden.

Die Architekten beziehen sich mit ihrem Entwurfsvorschlag vor allem auf die spektakuläre, aber raue Landschaft und nehmen den Kontrast zwischen Schönheit und Härte als übergeordnete Leitlinie. Ungewöhnlich für die spezielle Bauaufgabe: Offenheit, Licht und Flexibilität zeichnen den Neubau der Haftanstalt Nuuk aus. „Unser Projekt passt zur einzigartigen und schönen Landschaft und soll eine Balance zwischen Bestrafung und Rehabilitation bilden“, erläutert Morten Schmidt von SHL. „Die Idee hinter dem Projekt: Verschiedene ergänzende Eigenschaften sollen den Gebäudekomplex so bereichern, dass einerseits die Wiedereingliederung der Insassen in die Gesellschaft gefördert, andererseits die physische und psychologische Gewalt reduziert wird.“

Die Haftanstalt gliedert sich in zwei Bereiche: eine offene und eine geschlossene Sektion. Je 76 Insassen sollen in einem von insgesamt fünf Wohnblocks untergebracht werden, die in ihrer Positionierung den Konturen des felsigen Landschaft folgen. Des Weiteren beinhaltet die Anlage Arbeits- und Freizeiteinrichtungen sowie Besucherräume. Die Zellen sind keineswegs dunkel: Die Gestaltung der Wohneinheiten bezieht sich auf Tageslicht und die Umgebung. Schnee, Eis, Steine, Moos, Himmel, Vögel und andere Tiere werden in der Justizvollzugsanstalt durch die Anordnung der einzelnen Gebäude miteinbezogen.

Ein großes Panoramafenster in der gemeinschaftlich genutzten Lounge bietet einen freien Blick auf die Landschaft. Fenster in den einzelnen Zellen sollen die Natur in jede Einheit holen, so die Architekten. Zumindest die Insassen in diesem Gefängnis werden also die Schrecken von Alcatraz nur noch im Fernsehen zu Gesicht bekommen.


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