Passend zur fußballverrückten Stimmung der vergangenen Woche verkündete FIFA-Präsident Joseph Blatter nun den Start eines weiteren Projekts zur „schönsten Nebensache der Welt“. Die Züricher SAM Architekten werden bis 2015 in ihrer Heimatstadt die beiden Untergeschosse sowie das Erd- und Obergeschoss des „Hauses zur Enge“ am Tessinerplatz zu offiziellen Kultstätte des Weltfußballverbandes umbauen.
„Schandfleck wird Museum“ titelte eine lokale Zeitung – und deutete damit auf einen besonders interessanten Aspekt des Projekts. Denn das „Haus zur Enge“ des lokal bekannten Architekten Werner Stücheli war schon zur Fertigstellung 1978 ein äußerst umstrittenes Gebäude. Mehrere Jugendstilvillen mussten für den Bau des Hochhauses weichen, seine offenen Ladenpassage konnte sich bei den Zürichern nie wirklich etablieren. Gerade diese zeittypische Offenheit der Architektur wurde nun jedoch zum Vorteil. Eine „Explosion im Inneren“ konnten SAM so versprechen – und überzeugten damit die FIFA-Oberen, das Museum nicht vor den Toren der Stadt, sondern mitten im Zentrum zu errichten.
Neben der offiziellen „Hall of Fame“ wird hier vor allem eine umfangreichen Sammlung an Trophäen und Trikots ihren Platz finden, ergänzt um zahlreiche interaktive Elemente. Eine inhaltliche Besonderheit des Ausstellung ist dabei das Thema „Fair Play“, dem eine zentrale Rolle zukommen wird. Auch möchte die FIFA das Museum passend zum städtischen Standort als Forum etablieren, das der „Fußballfamilie“ als Ort des Austauschs und der Diskussion dienen soll.
Neben dem Museum werden im vollkommen umgestalteten Gebäude auch Büros und Wohnungen entstehen.
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