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20.11.2013
Wie in Fels gehauen
S-Bahn-Station von Max Dudler in Leipzig
Seit 2013 heißt der Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig in Anlehnung an den Herbst 1989 „Platz der Friedlichen Revolution“. Hier liegt nun eine der vier Stationen der neuen S-Bahnlinie unterhalb der Leipziger Innenstadt, die im Dezember ihren Betrieb aufnimmt. Das gesamte Netz sei eine der „größten innerstädtischen Infrastrukturmaßnahmen Europas“.
Fahrgäste, Bauherren und der Architekt mussten einen langen Atem beweisen: Bereits 1997 hatte Max Dudler (Berlin, Zürich, Frankfurt) den Wettbewerb für die Gestaltung der Station gewonnen. Noch vor der Eröffnung hat er kürzlich für die Bahnsteighalle und die Zugangsbauten den Architekturpreis der Stadt Leipzig erhalten.
Die Halle liegt in 20 Metern Tiefe und beschreibt einen leichten Bogen. Wie bei Max Dudler nicht anders zu erwarten, ist sie klar und streng gehalten. Der stützenfreie, im Querschnitt rechtwinklige Raum mit einem mittigen Inselbahnsteig ist an den Wänden und der Decke mit Glasbaustein-Feldern verkleidet. Sie liegen in einem Gitterwerk aus Sichtbetonrahmen und sind hinterleuchtet. Durch die scheinbar endlose Wiederholung des Rasters verlieren sich die Dimensionen des 140 Meter langen und 20 Meter breiten Schlauchs.
Der Boden ist als „ruhiger Kontrapunkt“ aus hellem, fugenlosem Terrazzo gegossen. Kubische Betonkörper bilden die Möblierung; aus ihnen sind Sitzgelegenheiten, Fahrplankästen und Fahrscheinautomaten herausgeschnitten. Die Treppen am südlichen und nördlichen Ende der Halle bestehen aus Sichtbeton – auf dem Weg nach unten bewegen sich die Fahrgäste wie in einem „aus dem Fels gehauenen Gang“, so die Architekten.
Die oberirdischen Zugangsbauten wiederholen mit Glasbausteinen die Gestaltung der Halle und leuchten in der Dunkelheit. Fotos von außen gibt es noch nicht; vielleicht werden die Bauten erst kurz vor der Eröffnung vollständig ausgepackt.
Fotos: Stefan Müller
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