Von der eleganten Leichtigkeit Europas erster „Hochgarage“ bis zum Betonriesen des Köln-Bonner Flughafens – Paul Schneider-Eslebens Schaffen spiegelt die deutsche Nachkriegsmoderne. Am 23. August 2015 wäre er 100 Jahre alt geworden. Zum Jubiläum eröffnet das Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne morgen eine Retrospektive aus dem umfangreichen Nachlass unter dem Titel „Paul Schneider-Esleben. Architekt“.
Ihm wurde mitunter gestalterische Eintönigkeit vorgeworfen. Dabei war seine Arbeit technisch und konzeptuell innovativ: Den Zeitgeist des technischen Fortschritts setzte Schneider-Esleben in Deutschlands erstem Stahlbetonskelettbau mit Vorhangfassade um – das Mannesmann-Hochhaus in Düsseldorf (1954–58). Sein Verkehrskonzept für den Flughafen Köln-Bonn (1962–71) brachte ihm internationale Anerkennung und durch die Zusammenarbeit mit Avantgardekünstlern wurde der Schulbau bei Schneider-Esleben zum pädagogischen Reformprojekt.
Viele Bauten des einflussreichen Architekten sind bis heute erhalten. Trotzdem stellt sich die Frage nach der Denkmalwürdigkeit der Nachkriegsmoderne auch im Zusammenhang mit seinem Werk: das ARAG-Stufenhochhaus (1964–67) in Düsseldorf wurde durch einen energieeffizienten Neubau ersetzt.
Ein umfangreicher Katalog zur Ausstellung mit Illustrationen und wissenschaftlichen Aufsätzen verschiedener Autoren erscheint bei Hatje Cantz.
Eröffnung: Mittwoch, 15. Juli 2015, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 16. Juli bis 18. Oktober 2015
Ort: Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, 80333 München
Zum Thema:
www.architekturmuseum.de
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