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02.03.2015
BauNetz Fassadenkongress 2015
Rückblick auf Front Shell Frame in Stuttgart
Architektur ist keine One-Man-Show – dies wurde erneut am vergangenen Donnerstag deutlich. Der Kongress FRONT SHELL FRAME von BauNetz und der Messe Stuttgart vereinte Besucher und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen zu einem Thema: Fassade. Über 1.400 Gäste waren gekommen, der Tag startete mit einem Rekord.
Ohne Spezialisten und Querdenker sind innovative Fassaden nicht mehr denkbar, ohne Wasserstrudel, Bakterien oder Roboter allerdings auch nicht. Die Begleitung von Großprojekten, vom Klimadiagramm bis zum 1:1-Mockup, ist das Spezialgebiet von Moderator Matthias Schuler (transsolar). Egal, ob es sich um die Entwicklung weißer Photovoltaikanlagen für Jean Nouvel, um „infraleichten“ Beton oder um die Skalierung von Staub handelt.
Zum Auftakt stellten die Architekten Kim Herforth Nielsen (3XN) und Volker Staab ihre Arbeiten vor. Die internationalen Projekte des Kopenhagener Büros orientieren sich häufig an der Natur: Die niemals zufälligen Formen von Baumstämmen, Blüten oder Korallen liefern Erkenntnisse für neue Gestaltungsansätze. Volker Staab stellte die Frage, ob Fassaden Haut oder Zeichen oder nicht doch beides sind – seine Fassaden wollen Umgebung abbilden und dennoch eigenständige Formen sein. Oder gar mit dem Dach als „fünfte Fassade“ einen gänzlich neuen Raum schaffen, wie beim Albertinum in Dresden.
Die Verschmelzung der Disziplinen wurde in den Vortragsblöcken STUDIO und LAB real verfolgt. Einblicke in ihr Atelier gewährte Manuelle Gautrand mit Handzeichnungen und Modellen für beispielsweise den Citroën Showroom in Paris. „Stampflehmpapst“ Martin Rauch (Lehm Ton Erde) berichtete aus seiner Arbeit mit dem perfekten Naturmaterial – unter anderem verwendet für das Ricola Kräuterzentrum in Laufen von Herzog & de Meuron.
Oliver Thill beschäftigte das Paradox zwischen sichtbarem Umbau und Erhaltung bestehender Strukturen. Der Ursprung jeder guten Fassade liegt auch im Labor. Daniel Pfanner (Bollinger + Grohmann) stellte die aufwändige Vereinbarkeit von neuer Forschung zu Klimazertifikaten vor, während im Labor von Henk Jonkers (TU Delft) Bakterien Beton heilen. Und von der ETH Zürich berichtete Matthias Rippmann, wie sich aus der Analyse historischer Gewölbestrukturen dank digitaler Optimierung neue Formen für die Außenhaut ableiten lassen.
Ohne Spezialisten und Querdenker sind innovative Fassaden nicht mehr denkbar, ohne Wasserstrudel, Bakterien oder Roboter allerdings auch nicht. Die Begleitung von Großprojekten, vom Klimadiagramm bis zum 1:1-Mockup, ist das Spezialgebiet von Moderator Matthias Schuler (transsolar). Egal, ob es sich um die Entwicklung weißer Photovoltaikanlagen für Jean Nouvel, um „infraleichten“ Beton oder um die Skalierung von Staub handelt.
Zum Auftakt stellten die Architekten Kim Herforth Nielsen (3XN) und Volker Staab ihre Arbeiten vor. Die internationalen Projekte des Kopenhagener Büros orientieren sich häufig an der Natur: Die niemals zufälligen Formen von Baumstämmen, Blüten oder Korallen liefern Erkenntnisse für neue Gestaltungsansätze. Volker Staab stellte die Frage, ob Fassaden Haut oder Zeichen oder nicht doch beides sind – seine Fassaden wollen Umgebung abbilden und dennoch eigenständige Formen sein. Oder gar mit dem Dach als „fünfte Fassade“ einen gänzlich neuen Raum schaffen, wie beim Albertinum in Dresden.
Die Verschmelzung der Disziplinen wurde in den Vortragsblöcken STUDIO und LAB real verfolgt. Einblicke in ihr Atelier gewährte Manuelle Gautrand mit Handzeichnungen und Modellen für beispielsweise den Citroën Showroom in Paris. „Stampflehmpapst“ Martin Rauch (Lehm Ton Erde) berichtete aus seiner Arbeit mit dem perfekten Naturmaterial – unter anderem verwendet für das Ricola Kräuterzentrum in Laufen von Herzog & de Meuron.
Oliver Thill beschäftigte das Paradox zwischen sichtbarem Umbau und Erhaltung bestehender Strukturen. Der Ursprung jeder guten Fassade liegt auch im Labor. Daniel Pfanner (Bollinger + Grohmann) stellte die aufwändige Vereinbarkeit von neuer Forschung zu Klimazertifikaten vor, während im Labor von Henk Jonkers (TU Delft) Bakterien Beton heilen. Und von der ETH Zürich berichtete Matthias Rippmann, wie sich aus der Analyse historischer Gewölbestrukturen dank digitaler Optimierung neue Formen für die Außenhaut ableiten lassen.
Ein gemeinsames Projekt aller Redner könnte der Superlativ der Fassadenplanung sein: Materialien aller Eigenschaften stehen für alle entwerfbaren Formen zur Verfügung. Die Performance der Fassade wäre genauso gesichert wie ihre Selbsterhaltung – ganz ohne Sanierung. (Franziska Stein)
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Matthias Schuler (Transsolar)
Matthias Schuler: Projekt mit Renzo Piano
Volker Staab
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