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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Rudanko_Kankkunen_planen_in_Finnland_7546938.html

26.02.2021

Holzbaulabor im Wald

Rudanko + Kankkunen planen in Finnland


Etwa eine Autostunde nördlich der mittelfinnischen Stadt Tampere liegt inmitten von Wäldern und Torfgebieten die Hyytiälä Forestry Field Station. Die 1910 zu Ausbildungszwecken gegründete Forststation gehört heute zur Universität Helsinki und ist zu einem international bekannten Zentrum für multidisziplinäre naturwissenschaftliche Forschung geworden. 2020 lobte die Universität einen Wettbewerb für ein neues Hauptgebäude aus. Gewonnen haben ihn Rudanko + Kankkunen aus Helsinki, über deren Lerndorf für einen ganzheitlich orientierten Schulunterricht an der Südküste Finnlands wir erst kürzlich berichtetet haben. Nun veröffentlichte das Büro den Stand der Planungen für den Neubau in Hyytiälä, der in Zusammenarbeit mit dem Bauunternehmen Siklatilat entsteht und 2022 fertig sein soll.

Geplant ist ein Gebäude aus Holz mit einer Bruttogrundfläche von circa 2.000 Quadratmetern im Maßstab der historischen Umgebung. Das Bauvolumen unterteilt sich in fünf kleinere Pavillons, die über eine sie umfließende Terrassenebene und das Dach miteinander verbunden sind. Letzteres bildet vier weit heruntergezogene Satteldächer aus, die Wetterschutz für die darunterliegenden Außenflächen bieten. Neben Räumen für wissenschaftliche Feldarbeit und Veranstaltungen wird der Bau auch Übernachtungsmöglichkeiten für die hier Forschenden aufnehmen. Während sich die Labore, Lernräume und das Restaurant mit einer großen Glaswand zur Zufahrt hin öffnen und auf Kommunikation hin ausgerichtete sind, soll das Unterkunftskonzept den ursprünglichen Gedanken einer abseitig gelegenen forstwirtschaftlichen Außenstation widerspiegeln. So werden alle Unterkunftsräume separat von der Terrasse aus zugänglich sein, um so in den Innenbereichen die Atmosphäre einer alleinstehenden Hütte im Wald zu evozieren.

Das mit Koto – dem finnischen Begriff für „Heim“ und „Schutz“ – betitelte Projekt wird jedoch nicht nur die bestehende Forschungsstation erweitern, sondern soll auch als „Living Lab“ für Holzarchitektur dienen. Auf eine Lebensdauer von 150 Jahren angelegt, wird die Holzkonstruktion durch die Wissenschaftler*innen vor Ort permanent überwacht und evaluiert. Untersucht werden sollen beispielsweise Oberflächenmaterialien sowie Innenraumbedingungen und deren Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Besucher*innen. (da)


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