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08.07.2015
Kunstbunker für den Louvre
Rogers Stirk Harbour + Partners gewinnen in Nordfrankreich
Die 250.000, momentan an mehr als 60 Orten überall in Frankreich eingelagerten Kunstwerke aus der Sammlung des Louvre sollen in einem zentralen Mega-Lager im nordfranzösischen Liévin vereint und vor Ort von Konservatoren restauriert werden.
In einem vom Musée du Louvre ausgelobten Wettbewerb für das 20.000 Quadratmeter große Kunstlager und Restaurierungszentrum erhielten Rogers Stirk Harbour + Partners (London) gemeinsam mit den französischen Landschaftsarchitekten Mutabilis Paysage (Romainville) und den Fachplanern Egis Bâtiments Nord (Marcq-en-Baroeul) und Inddigo SAS (Nancy) den Zuschlag zur Realisierung. Baubeginn ist 2017. Das Team konnte sich gegen Neutelings Riedijk Architecten (Rotterdam), Estudio Alberto Campo Baeza (Madrid), Zig Zag Architecture (Lille), Corinne Vezzoni et associés (Marseille) durchsetzen.
Ein sehr großes Bauvolumen, Sicherheitsansprüche, rationale Lagerlogistik, stabile klimatische Konditionen und kein Tageslicht: Die funktionalen Anforderungen an ein Kunstlager für solch eine enorme Anzahl an Exponaten von hohem Wert bieten auf den ersten Blick wenig Gestaltungsspielraum. Durch eine geneigte, begrünte Dachebene konzipieren die britischen Architekten daher eine artifizielle Topographie – ein Kunstgriff, der die fensterlose Bigbox quasi in der nordfranzösischen Landschaft versteckt.
Eine Glasfassade auf der Westseite des „Landschaftsgebäudes“ – dem Arbeitsbereich der Konservatoren – hingegen öffnet das Bauvolumen und bietet natürliches Licht für die konservatorische Arbeit an den Exponaten. Die logistische Achse des „Boulevard of artworks“ verbindet den Empfangsbereich mit dem Lager und der Anlieferung. Hightech-Lagerlogistik des 21. Jahrhunderts steuert die Bewegungen der Schätze vergangener Jahrhunderte. (df)
Zum Thema:
Kleine Schwester: Über das Louvre Lens von SANAA, das im Dezember 2012 eröffnet wurde
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Gewinner: Rogers Stirk Harbour + Partners
Teilnehmer: Estudio Alberto Campo Baeza
Lageplan des Projekts von Rogers Stirk Harbour + Partners
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