Zwei Schulen, Sportplätze, Einfamilienhäuser und Zeilenbauten. Heterogener und generischer kann eine städtebauliche Situation wohl kaum sein. In genau solch einem Setting steht in Reinbek bei Hamburg das neue Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr nach dem Entwurf von Rimpau Bauer Derveaux (Berlin).
Der Neubau mit einer Bruttogrundfläche von 3.600 Quadratmetern geht auf einen offenen Wettbewerb im Jahr 2015 zurück, den die Stadt auslobte. Die Wache besteht aus zwei L-förmigen Baukörpern, die an den Längsseiten „Rücken an Rücken“ aneinanderstoßen. Durch diese Setzung entstehen auf dem rechteckigen Grundstück vier Freiräume: Vor- und Alarmplatz, Anlieferungshof sowie Parkplatz.
Die beiden Volumina sind funktional klar getrennt. Während der östliche, zweigeschossige Bereich Verwaltungs-, Aufenthalts- und Schulungsbereiche sowie Umkleiden und Werkstätten beherbergt, liegen im westlichen die Fahrzeughalle mit Werkstatt, Waschhalle und Lager. Die Halle bietet zwölf Fahrzeugstellplätze.
Auf den ersten Blick wird nicht unbedingt ersichtlich, dass der kompakte Baukörper als Holzbau aus vorgefertigten Elementen konstruiert ist. Lediglich der Sockel besteht aus Stahlbeton. Da die beiden Bereiche durch ihre Nutzungen verschiedenen Lasten ausgesetzt sind, sind die Wände im westlichen Baukörper massiv aus Brettsperrholz und die im östlichen Baukörper als Holzrahmenbau konstruiert. Die Fassade besteht aus einer horizontalen Schalung aus kernimprägniertem Nadelholz und zeigt sich in hellem Grau.
In den Innenräumen wurden die hölzernen Stützen und Träger weiß lasiert und im östlichen Bereich Abhangdecken aus Holzfaserplatten angebracht. Für farbige Akzente sorgen kleinformatige coralfarbene Fliesen in Küchen- und Sanitärbereichen. Die Baukosten werden in den Kostengruppen 300 und 400 mit 11 Millionen Euro beziffert. (gk)
Fotos: David Hiepler
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AW | 05.06.2024 10:48 UhrWB vs. Umsetzung
Glückwunsch zu dem schönen Projekt!
Wir haben damals auch an dem Wettbewerb teilgenommen... deshalb meine Fragen.
Was ist aus der damals ebenfalls gewünschten / geforderten Wohnbebauung geworden? Und wo befindet sich in der Umsetzung der Übungshof?