Der japanische Architekt Riken Yamamoto erhält den Pritzker Prize 2024. Dies gab die Hyatt Foundation heute Nachmittag in Chicago bekannt. Der 78-jährige wurde in Peking geboren und zog kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs ins japanische Yokohama. Er folgte dem Weg seines Vaters, der Ingenieur war und den er im Alter von fünf Jahren verlor. 1971 schloss er sein Architekturstudium an der Fakultät für Architektur der Universität der Künste Tokio ab. 1973 gründete er das Büro Riken Yamamoto & Field Shop. Das Büro hat heute Standorte in Yokohama, Zürich und Peking.
Bibliotheken, Universitäten, Schulen und Wohngebäude, das Portfolio von Riken Yamamoto, der vor allem in Japan baute, ist breit gefächert. Derzeit entsteht in Taiwan das Taoyun Museum of Art, das 2025 eröffnet werden soll. In Deutschland fiel der Name Riken Yamamoto zuletzt 2016 im Zusammenhang mit dem Wettbewerb für das Museum des 20. Jahrhunderts in Berlin, wo der Entwurf seines Büros in Zusammenarbeit mit Holzer Kobler Architekturen und Vetsch Partner Landschaftsarchitekten (Zürich) mit 41 weiteren in der Endrunde war. In Zürich setzte sich sein Büro 2010 beim Wettbewerb um die Flughafenerweiterung durch. Das Projekt mit dem Namen The Circle wurde 2021 fertiggestellt.
Die achtköpfige Jury, der in diesem Jahr unter anderem die früheren Pritzker-Preisträger Alejandro Aravena, Wang Shu und Kazuyo Seijima sowie Kunsthistoriker Barry Bergdoll angehörten, begründet ihre Entscheidung wie folgt: Ob Privathäuser oder öffentliche Infrastruktur, Schulen oder Feuerwachen, Rathäuser oder Museen, die gemeinsame und gesellige Dimension sei in Yamamotos Bauten immer präsent. Dabei schreibe er keine Aktivitäten vor, sondern ermögliche es den Menschen, mit Eleganz, Normalität, Poesie und Freude ihr eigenes Leben zu gestalten. Er habe den Werkzeugkasten der Architektur sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft erweitert, um mit jeweils unterschiedlichen Maßstäben Antworten auf die Herausforderungen der gebauten Umwelt und des Miteinanders zu finden.
Nach der Katastrophe von Fukushima gründete Yamamoto 2011 die Initiative zur Förderung von Gemeinschaft durch Architektur „Local Area Republic Labo“ und unter anderen mit Kazuyo Sejima und Toyo Ito die Freiwilligen-Organisation „HOME-FOR-ALL“. Außerdem initiierte er den „Local Republic Award“, einen Preis für Junge Architekt*innen. Riken Yamamoto ist der neunte japanische Architekt, der diese Auszeichnung erhält. 2019 wurde Arata Isozaki ausgezeichnet. (fm)
Fotos: Tomio Ohashi, Shinkenchiku Sha, Ryuuji Miyamoto, Shigeru Ohno
Zum Thema:
pritzkerprize.com
Im Jahr 2023 erhielt David Chipperfield den Pritzker-Preis. In den Jahren davor ging er an Diébédo Francis Kéré (2022), Anne Lacaton und Jean Philip Vassal (2021) sowie Yvonne Farrell und Shelley McNamara (2020).
In der Baunetzwoche#263 haben wir Riken Yamamotos Konzepte für gemeinschaftliche Wohnräume in den Blick genommen.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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d.teil | 06.03.2024 09:48 Uhrhertzberger
....das wird wohl nichts mehr......warum auch immer.
Bereits seit Jahren hatte ich diese Auszeichnung an diesen Architekt erwartet.