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01.07.2010

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Hommage an das Meer

Riesen-Kiesel in Georgien von Henning Larsen


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Eine Gruppe gigantischer Kiesel wird bald am Strand der georgischen Stadt Batumi liegen. Was ausschaut wie von einer Riesenwelle angespülte und glattgeschliffene Steine, ist der Siegerentwurf des Wettbewerbs für ein Aquarium von Henning Larsen Architects. Damit verwies das dänische Büro seine Wettbewerbskonkurrenten, die deutschen Drei Architekten sowie die Amerikaner PJA Architects und Pryor & Morrow Architects auf die hinteren Plätze.

Der 2.000 Quadratmeter große Gebäudekomplex liegt direkt an der Küste des Schwarzen Meeres und ersetzt das alte Aquarium. Neben Fischbecken und einem Zoo wird der Bau auch ein Delfinarium beherbergen. Dass sich die Kopenhagener Baumeister für ihren Entwurf von dem örtlichen Kieselstrand haben beeinflussen lassen, ist unschwer zu erkennen. Nach Aussagen der Architekten soll sich die gebaute Steinformation zu einer Landmarke entwickeln, die mit ihrer organischen Form eine Beziehung zu allen Meereselementen herstelle.



„Der Bau fängt die spezielle Atmosphäre am Meer ein und wird dadurch zu einer Hommage an die Kraft des Meeres“, so Louis Becker, Partner bei Henning Larsen. Angesichts dieses poetischen Anspruchs bleibt nur zu hoffen, dass Poseidon die Kiesel-Skulptur nicht irgendwann per Monsterwoge heim in sein Reich holt.


Kommentare
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3

kde | 07.07.2010 18:42 Uhr

früher

nannte man das kitsch.

2

Stein auf Stein | 02.07.2010 17:41 Uhr

Wenn Konzepte zu Bildern werden

Früher galt es einmal als Königsdisziplin jedes Entwerfers, eine gute Grundidee in ein fertiges Produkt formul zu übersetzen, ihm im glücklichsten Falle eine Metaebene mitzugeben, auf der sie mit einem Male mehrfach lesbar ist.

Claude-Nicolas Ledoux, um nur ein Beispiel zu nennen, ist nie dabei stehen geblieben ein Salzkristall als Salzkristall (bei seiner Saline in Chaux) zu verwenden. Wie ungleich reicher und wertvoller sind doch seine Entwürfe als dieser vollkommen triviale Schwachsinn, den Henning Larsen den Bürgern von Georgien in zuckersüsse Renderings giesst.

Venturi, um ein jüngeres Beispiel zu nennen, meinte seine Hamburger-Verkaufstände in Form eines: eben überdimensionalen Hamburgers wenigstens noch halb-ironisch.

Henning Larsen ist da bedeutend weiter. Seine Ironie gilt nicht mehr dem wissenden Betrachter, dem da wissend zugezwinkert wird, sondern jenem visuell überstimulierten Menschen von heute, der ein solches Haus für drei Sekunden einmal "ganz witzig" finden darf. Danach ist dessen intellektuelle Aufmerksamkeit ohnehin erschöpft.

1

W.A.J.Koenitz | 02.07.2010 12:18 Uhr

Genial!

Ein grandioser Entwurf!
Dieses Aquarium passt sich auf ganz subtile Art und Weise in seine Umgebung ein und stellt doch eine einfache Gliederung der baulichen Volumen dar, die auch nach außen hin sichtbar ist. Großartig. Von außen. Ich warte auf Grundrisse und Innenansichten Freunde!

 
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