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04.05.2000

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Grazer Schule in Westfalen

Richtfest für die neue Kunstakademie Münster


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Am 4. Mai 2000 feiert die Kunstakademie Münster das Richtfest ihres Neubaus auf dem künftigen Leonardo-Campus. Den dazu ausgeschriebenen zweistufigen Wettbewerb gewann der Grazer Architekt Günther Domenig, der seinen Entwurf in einer inzwischen überarbeiteten Fassung zusammen mit dem Büro Beckmann aus Westerkappeln realisiert.
Der Neubau der Kunstakademie liegt auf einem ehemaligen Kasernenhof, von dem noch einige Bauten erhalten und in den Entwurf mit einbezogen wurden. Die vorhandene Achsialität der früheren Militäranlage wurde um 90 Grad verdreht und weist nun die Entwicklungsrichtung des künftigen Leonardo-Campus und eines geplanten Technologieparks der Stadt Münster aus. Im Gegensatz zu den schwer und geschlossen wirkenden, zweigeschossigen Reitställen hebt sich der transparent gestaltete Neubau mit vier Geschossen deutlich vom historischen Bestand ab. Der Entwurf versteht sich somit als ein städtebauliches Zeichen für den Schritt aus der militärischen Vergangenheit in die wissenschaftlich/technologische Zukunft.
Die Gliederung des Hauptgebäudes in drei Teile leitet sich auch aus der funktionellen Ordnung ab. Zwischen zwei Treppen gelangt man zum Haupteingang, der zum Atrium des Kerngebäudes führt. Dieser mittlere Gebäudeteil dient der Kommunikation; hier sollen Ausstellungen und künstlerische Veranstaltungen stattfinden. Die beiden seitlichen Flügel dienen der Lehre; hier sind die Klassen- und Laborräume untergebracht.
Der leicht eingegrabene Bau wird an drei Seiten von den umgebauten Reitställen flankiert. In den alten Ställen mit den großzügigen Raumhöhen werden die Bildhauerklassen und künstlerischen Werkstätten eingerichtet. Zwischen den alten und dem neuen Gebäuden entstehen kleine Höfe, die von den Kunstklassen als Werkhöfe genutzt werden können. Der mittlere Teil ist leicht terrassiert und kann zusammen mit dem Innenhöfen für größere Veranstaltungen im Freien genutzt werden.
Die Vernetzung der einzelnen Bereiche und die offene, kommunikative innere Struktur sollen die funktionalen Anforderungen des Kunstunterrichts in idealer Weise erfüllen.

Eine Innenraum-Perspektive ist als weiteres Zoom-Bild hinterlegt (Quelle: Büro Beckmann).


 
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