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09.11.1999
Zehn Jahre später
Richtfest für die Kapelle der Versöhnung auf Berliner Mauerstreifen (mit Kommentar der Redaktion)
Genau zehn Jahre nach dem Mauerfall wurde am 9. November 1999 die Richtkrone auf die Kapelle der Versöhnung in der Bernauer Straße in Berlin gesetzt. Die von den Berliner Architekten Reitermann und Sassenroth geplante Kapelle ist Teil eines Ensembles auf dem ehemaligen Mauerstreifen, das außerdem eine Gedenkstätte für die Berliner Mauer und ein Dokumentationszentrum umfaßt.
Im Jahre 1985 hatte die Staatssicherheit der DDR die Versöhnungskirche „zur Durchführung von baulichen Aufgaben für die Erhöhung von Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit an der Staatsgrenze zu Berlin-West" gesprengt. Das neue Gebäude entsteht als Oval auf den Trümmern des Kirchenchores. Der Rest des alten Grundrisses bleibt unbebaut und wird wieder sichtbar gemacht; die leere Fläche soll sich später gegenüber dem städtebaulich weit entwickelten Gebiet als Symbol für die Sprengung behaupten. Der kostruktive Kern des Bauwerks ist eine 60 Zentimeter dicke Wand aus Stampflehm, die den Chorraum umschließt und von einem mit Holz umkleideten Wandelgang umgeben ist. Die Kapelle nimmt den 1995 wiederentdeckten Altar auf. Die Gemeinde weist darauf hin, daß die Kapelle nur durch den Einsatz vieler freiwilliger Helfer beim Bauprozeß entstehen konnte.
Modellfoto: Reitermann und Sassenroth
BauNetz-Meldung zur Grundsteinlegung vom 25. 5. 1999
Die von den Stuttgarter Architekten Kohlhoff und Kohlhoff geplante benachbarte „Gedenkstätte Berliner Mauer“ war im letzten Jahr eingeweiht worden (siehe BauNetz-Meldung vom 13. 8. 1998); das Dokumentationszentrum im benachbarten Gemeindehaus wurde gleichzeitig mit dem heutigen Richtfest eröffnet.
Lesen Sie auch den Kommentar der BauNetz-Redaktion zum 10. Jahrestag des Mauerfalls: „Die unsichtbare Mauer, oder: Wo sind die Ost-Architekten?“
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