Am 13. Juli 2009 wird in Jena Richtfest gefeiert: Stefan Ludes Architekten sind dort mit der Grundsanierung des Hauptgebäudes der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie beschäftigt, die ein Teil der Friedrich-Schiller-Universität ist. Das Hauptgebäude besteht aus drei Häusern, die im Jahr 1879 vom Architekturbüro Gropius & Schmieden aus Berlin als Mauerwerksbauten mit Klinkerfassade errichtet wurde. Seinerzeit war es als Psychiatriebau wegweisend für Deutschland. In den 1950er Jahren wurden die Gebäudezwischenräume durch Verbindungsbauten geschlossen. An Stelle eines „Tobhofes“ wurde ein Hörsaal angebaut.
Die Sanierungsarbeiten von Stefan Ludes sehen die Entfernung aller dieser Erweiterungsbauten vor, da sie den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprechen. Zwischen den Gebäuden werden stattdessen Neubauten mit Glasfassaden eingefügt, die sich gegen die Klinkerfassaden dezent zurückhalten sollen. Die Baumaßnahmen finden bei laufendem Betrieb statt.
Das Richtfest bezieht sich aber vor allem auf den neuen Hörsaal mit 144 Plätzen, der vor der Ostfassade des Ensembles als eigenständiger Körper neu errichtet wird. Der Neubau erhält eine „auffällige parabelförmige Kubatur“, dessen Fassade mit „großformatigen Metallschuppen“ verkleidet wird, so die Architekten. Die Baumaßnahmen sollen insgesamt 15 Millionen Euro kosten.