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11.04.2011
Musik unter dem Hängedach
Richtfest für Schule in Hamm
Die Sanierung und Erweiterung der Musikschule in Hamm schreitet voran. Am vergangenen Freitag wurde das Richtfest für das Projekt der Stuttgarter Architekten Wulf & Partner gefeiert. Bis September diesen Jahres soll die Musikschule fertig gestellt sein.
Das bestehende Musikschulgebäude liegt an einer städtebaulich exponierten Stelle. Es bildet als Ensemble mit der benachbarten Bibliothek eine stadträumliche Sondersituation: Hier bot sich die Gelegenheit, diesem bisher eher diffusen Ort eine neue Identität zu geben. Der Anspruch der Architekten lautet, den Erweiterungsbau mit dem Bestandsgebäude funktional und baukonstruktiv zu verschmelzen. Zwei große Säle, acht Probenräume, ein Werkraum, zwei Lagerräume entstehen hier. Zusätzlich findet eine Sanierung des Bestandsgebäudes inklusive komplettem Umbau des Erdgeschosses zum Verwaltungsbereich und eine Neugestaltung der Außenbereiche statt.
Insbesondere mit der neuen Eingangsfassade auf der Südseite soll das Gebäude in den Stadtraum hinein „strahlen“. Der bestehende Höhenunterschied zur Straße wird beibehalten, so wird ein angehobener Vorplatz gebildet. Dieses Entree wird durch die Auskragung der Probebühne im dritten Obergeschoss zusätzlich markiert.
Die bestehende Raumstruktur der Musikschule wurde beibehalten und ergänzt. So verlängern sich die Raumspangen an der Ost- und Westseite nach Süden, dazwischen entsteht im Erdgeschoss ein Foyer. Die Säle befinden sich jeweils am nördlichen bzw. südlichen Rand des Gebäudes, wo sie aufgrund der notwendigen Raumhöhe die Hochpunkte des Baukörpers bilden. Für das neue Dach der Musikschule wurde ein Hängedach entwickelt, welches mit einem Stich von ca. fünf Metern die Gebäudelängsrichtung überspannt. Die konkave Dachscheibe bildet durch ihre Krümmung einen negativen Stich aus, der die Momentkräfte über die wandartigen Träger in die äußeren Wandscheiben lenkt.
Die Fassade ist als Vorsatzschale ausgebildet, die sowohl die Erweiterung, als auch den Bestandskubus umspannt. Im Eingangsbereich soll die „innere Welt“ des Gebäudes durch die Fassade in den Vorbereich wirken, der den Charakter einer „Stadtbühne“ hat. Vor den Bestandsöffnungen wird die neue Fassaden-Schale perforiert. Die Öffnungen sollen an Schallöffnungen des Resonanzkörpers eines Instrumentes erinnern.
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