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20.07.2016
Musterprojekt mit Rasterfassade
Richtfest für Oberstufenzentrum in Berlin
Vor vier Jahren haben sie mit ihrem Entwurf den ersten Preis gewonnen, Sonntag war Richtfest: Der Rohbau des Oberstufenzentrums Chemie, Physik, Biologie / Lise-Meitner-Schule in der Lipschitzallee von Numrich Albrecht Klumpp Architekten steht. Mit seiner „prägnanten Erschließungsfigur“ , der „breiten Treppenlandschaft“ sowie einer „promenade architecturale“ hatte sich das Berliner Büro 2012 im Wettbewerb gegen Konkurrenz wie Staab, Huber Staudt und gmp Architekten durchgesetzt – die Jury lobte damals die Offenheit des Siegerentwurfs.
Das OSZ Lise Meitner gilt als naturwissenschaftliches Kompetenzzentrum in Berlin und Brandenburg und soll ein „Musterprojekt für modernes Lernen und Forschen“ werden. Städtebaulich durch seine Kubatur definiert, soll der sechsgeschossige Schulneubau durch seine „andere und eigene Maßstäblichkeit und Höhenentwicklung“ deutlich wahrnehmbar sein, erläutern die Architekten. Die Fassade haben sie durch eine unterschiedlich dichte Setzung von Metalllisenen gegliedert, so dass ein strenges Raster entsteht, das an die Bebauung rund um den Berliner Hauptbahnhof erinnert.
Dahinter steckt ein System: Während im ersten und zweiten Obergeschoss allgemeine Unterrichtsbereiche sowie der Bereich Physik geplant sind – also Räume, die natürlich belüftet werden können – befinden sich im dritten bis fünften Obergeschoss mit den Laboren hauptsächlich mechanisch belüftete Unterrichtsräume: Hier sind die Lisenen dichter angeordnet. Diese von außen ablesbare Zweiteilung wird auf allen vier Fassadenseiten von einer Loggia, welche die innere Erschließungsfigur markiert, unterbrochen.
An die Treppenlandschaft, die neben ihrer Funktion als Verbindung von Erdgeschoss und erstenmObergeschoss als Aufenthalts- und Veranstaltungsort dient, schließt sich ein zweigeschossiger Luftraum an, in dem sich eine Freitreppe zur Erschließung des nächsten Stockwerks befindet. Dieser zweigeschossige Luftraum wiederholt sich in den oberen Etagen, jeweils um 90° gedreht, und bildet besagte „promenade architecturale“, die den Besucher das Gebäude als Ganzes erfahren lassen soll.
Die Baukosten für das „Musterprojekt” betragen laut Berliner Senat rund 52,9 Millionen Euro, von denen die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung eine Förderung von 47,5 Millionen Euro aus dem Programm Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ beisteuert.
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