Nicht nur in Asien entstehen Nationalbibliotheken: Gestern wurde das Richtfest für den Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek am Deutschen Platz in Leipzig gefeiert. Es ist dies bereits der vierte Anbau an das ursprünglich 1914-16 erbaute Haus. Als Architekten für den Neubau firmiert eine Arbeitsgemeinschaft aus Gabriele Glöckler und ZSP Architekten (beide Stuttgart; siehe BauNetz-Meldung vom 13. August 2007 zum Baubeginn) nach einem Wettbewerbsgewinn von 2002.
Die Arbeitsgemeinschaft erläutert: „Der vierte Erweiterungsbau nimmt im Wesentlichen zwei Funktionsbereiche auf: Büchermagazine und das Deutsche Buch- und Schriftmuseum.
Ein frei geformter, dynamisch proportionierter Baukörper vervollständigt das bestehende Ensemble. Das Konzept ‚Umschlag – Hülle – Inhalt“ übersetzt die Funktion in Architektur. Der Inhalt wird durch eine schwere Hülle um die Magazinbereiche geschützt. Ein leichter Umschlag formt die Außemhaut. Er bindet die Einzelbereiche zusammen und vermittelt zwischen Hauptgebäude und Bücherturm.“ Letzterer war 1982 errichtet worden.
Die Kosten für den Bau werden mit 59,1 Millionen Euro angegeben. Der 14.000 Quadratmeter große Erweiterungsbau soll im Herbst 2010 fertig sein. Dann zieht auch das Deutsche Musikarchiv von Berlin in den Neubau nach Leipzig.