Für den Neubau der Musikhochschule „Carl Maria von Weber“ in Dresden wurde am 4. September 2007 Richtfest gefeiert. Der Neubau entsteht nach Plänen des Stuttgarter Büros Hammes Krause, das im April 2004 aus einem Wettbewerbsverfahren als erste Preisträger hervorgegangen war (BauNetz-Meldung zur Wettbewerbsentscheidung, damals firmierte das Büro noch unter dem Namen Brenner + Partner).
Aufgabe war es, auf einem beengten innerstädtischen Grundstück in Korrespondenz zum vorhandenen neoklassizistischen Schulgebäude eine eigenständige Ergänzung zu schaffen, bei der das Wesen der Nutzung, die Musik, erkennbar ist. Das Raumprogramm sah neben 30 hoch isolierten Übungsräumen auch eine Probebühne für die Opernklasse sowie einen akustisch anspruchsvollen Konzertsaal für 450 Personen vor.
Den entstehenden Neubau sehen die Architekten als „Antithese zum hermetischen Baukörper des historischen Schulgebäudes eine leichte Struktur, ein in sich konsistentes Außen- und Innenraumkonzept“. Dieses entstehe aus einer „selbstverständlichen Verdichtung“ von sich um Künstler und Auditorium herum platzierender Scheiben, Platten und Tafeln. Durch die unterschiedlichen Höhen der Sitzpodeste wird der Zuschauer räumlich mit dem Podium verbunden und zum „Teil der Aufführung“.
Als konstruktive Herausforderungen werden die stützenfreie Statik des großen, akustisch begründeten Saalvolumens sowie der hohe Grundwasserspiegel gesehen. Die raumwirksame Innen- und Außenhaut des Saales wurde von der Tragkonstruktion aus Stahlbetonfertigteilen und Doppel-T-Verbundträgern gelöst. Die Baukosten liegen bei 11,3 Millionen Euro.
Die Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden gehört zu den ältesten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland. Das 1945 durch einen Bombenangriff stark beschädigte Konservatorium am Wettiner Platz (damals: Seidnitzer Platz) formierte sich bereits 1946 als „Akademie für Musik und Theater“ neu. Das alte Hauptgebäude ist bis zum Jahre 2000 saniert worden.