Am 30. Mai 2008 wird für das so genannte Humboldt-Carré in der Behrenstraße/Ecke Charlottenstraße in Berlin-Mitte Richtfest gefeiert.
Der 1901 von den Architekten Richard Bielenburg und Franz Moser für die Disconto-Bankgesellschaft gebaute und heute denkmalgeschützte Bestandsbau wurde seit 1951 trotz Kriegsbeschädigung wieder teilweise genutzt und war nach 1989 Sitz der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Bauherr und Investor BonnVisio erwarb das Gebäude 2005 aus dem Sondervermögen Immobilien des Landes Berlin (SILB) und investiert rund 65 Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung des viergeschossigen Bestandsgebäudes plus zwei neuer, gläserner Etagen im Staffelgeschoss mit insgesamt 15.500 Quadratmetern Büro- und Gastronomieflächen.
Das Bonner Architekturbüro Karl-Heinz Schommer, das auch das gegenüberliegende Gebäude des Sparkassen- und Giroverbandes mit der Glastonne auf dem Dach sowie das dbb-Forum des Deutschen Beamtenbundes in der Friedrichstraße saniert hat, zeichnet für Entwurf und Planung der seit Mai 2007 laufenden Arbeiten verantwortlich. Die Innenausstattung der Gastronomie- und Konferenzbereiche wird vom Kölner Architekturbüro Steves & Borsum in Kooperation mit der New Yorker Architektin Annabelle Selldorf entwickelt.
Die insgesamt fünf Büroetagen (2. bis 6. Obergeschoss) weisen Raumhöhen von bis zu 4,30 Metern, flexibel gestaltbare Raumzuschnitte und Kühldecken auf. Und auch die Sicherheitsstandards der Zugangskontrolle, so schreibt der Bauherr, werden „zeitgemäß“ sein.
In der ersten Etage entsteht ein Konferenzzentrum mit 14 flexibel abteilbaren Räumen und Sälen von 35 bis 263 Quadratmetern Größe, die laut Bauherr für „Vorstandssitzungen, internationale Konferenzen oder abendliche Events auf der ganzen Beletage“ geeignet sind. Der zweigeschossige, historische Kassensaal mit Glasdach, in dem bis 2006 das Berliner Stadtmodell stand, ist für Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen ausgelegt.
Höhepunkt der Gastronomieflächen im Erdgeschoss ist ein fast 400 Quadratmeter großer Gastraum mit einer Höhe von 7,50 Metern. Im historischen Tresorraum mit Granitsäulen sollen bald Austern geschlürft werden, und für die Büroangestellten wird es eine unvermeidliche „Lounge“ mit Bar geben.
Zum Fertigstellungstermin im November 2008 soll als einer der Hauptmieter eine Anwaltskanzlei in das fertige Gebäude einziehen.
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gralsritter | 06.06.2008 15:36 Uhrfremdkörper p.ex.
faszinierend, wie es hier gelang, eine aufstockung zu konzipieren, die mit dem originalen gebäude so überhaupt nicht korrespondiert.
immerhin die verpflichtung von frau selldorf läßt auf einen gelungenen innenausbau hoffen.