Die beiden westfälischen Städte Hamm und Lippstadt haben seit 2009 eine neu gegründete Fachhochschule, die ingenieurwissenschaftliche Studiengänge anbietet. In beiden Städten nutzt die Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) derzeit Provisorien, doch an beiden Orten sind Neubauten im Bau. Am Standort Lippstadt wird am 6. Februar das Richtfest gefeiert, Hamm folgt einen Monat später.
Der Hochschulneubau in Lippstadt wird vom Düsseldorfer Büro Rhode Kellermann Wawrowsky (RKW) gebaut, das 2010 dafür den Wettbewerb gewonnen hatte (siehe BauNetz-Meldung vom 21. Juni 2010).
Auf einem zentralen Standort entstehen Mensa, Hörsäle, Medienzentren, Laborgebäude und mehr. Die Jury des Wettbewerbs hatte die aufgelockerte Gruppierung der Baukörper um einen zentralen Campus gelobt, die einen neuen eigenständigen Ort schaffe.
Das Areal für den neuen Hochschulcampus in Lippstadt liegt einerseits idyllisch zwischen historischem Stadtkern und weitläufigen Lippeauen, muss sich aber gleichzeitig gegen ein sehr heterogenes Umfeld aus Gewerbegebieten, Wohngebäuden und Verkehrsschneisen behaupten.
Zielsetzung des Entwurfs von RKW war deshalb eine eindeutige Ablesbarkeit des Hochschulareals. Gleichzeitig wurde auf eine kompakte und klare Anordnung der Funktionsbereiche geachtet, um die Wiesenlandschaften entlang der Lippe möglichst tief in das Hochschulgrundstück holen zu können. Das entstehende Ensemble soll sich durch seine Orientierung und Maßstäblichkeit in seine Umgebung einfügen und durch seine Dichte die Naturflächen schonen.
Wegen der Fixierung der Gebäude um einen zentralen Campusplatz wird das Hochschulareal als besonderer Ort deutlich hervorgehoben. Mit dem Platz ergibt sich ein belebter Ort des Flanierens und des Austausches. Insgesamt gruppieren sich die vier Gebäude Mensa- und Verwaltungsbau, Bibliotheks- und Hörsaalzentrum sowie zwei Institutsgebäude inklusive der Labore und Werkstätten um diesen zentralen Platz. Alle Gebäude öffnen sich über großzügige Foyers zum Campusplatz und erzeugen einen Ort mit fließenden Übergängen zwischen den Nutzungen und zwischen innen und außen.
Bis zum Wintersemester 2013/14 sollen die wichtigsten Bauabschnitte fertig gestellt sein.
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