Die Stadtwerke Leipzig haben am 22. August 2005 Richtfest für den Umbau ihrer Gasometer in der Richard-Lehmann-Straße gefeiert. Der Verbindungsbau und die Umbauten für die beiden Rotunden wird von dem Leipziger Planungsbüro IPRO realisiert.
Die Stadtwerke wollen die beiden seit Jahren leer stehenden Gasometer (Städtisches Gaswerk II von August Friedrich Viehweger, 1885 und 1910) in der Nähe des ehemaligen Messegeländes als Baudenkmale erhalten. Im Jahr 2004 war dort eine große Ausstellung mit einem Panorama zu sehen, deren Erfolg den Ausschlag für die bauliche Erweiterung und Sanierung gab. Durch den neuen Zwischenbau, der Sanitäranlagen, Technik, Garderoben und Gastronomie beherbergen wird, soll auch der bisher nicht genutzte kleine Gasometer zugänglich gemacht werden. Im großen Gasometer wird ein neuer Boden eingebaut, in den eine Heizfläche integriert wird, um eine witterungsunabhängige Nutzung des im Durchmesser über 50 Meter breiten Rundbaus zu ermöglichen.
Gasometer sind problematische Altlasten des Industriezeitalters. Zum einen sind sie mit ihrer archetypischen Form und meist gigantischen Größe Landmarken in der Stadt, eignen sich aber aufgrund ihres Volumens vergleichsweise geringen Grundfläche kaum für eine sinnvolle Umnutzung. Es gibt nur wenige Beispiele von gelungenen Umnutzungen oder Umbauten, wie in Wien-Simmering (BauNetz-Meldung vom 30. 8. 2001) oder Oberhausen (BauNetz-Meldung vom 3. 5. 1999). Noch zu oft stehen die Kommunen ratlos vor diesen Relikten der Gasversorgung wie in Dresden (BauNetz-Meldung voom 5. 6. 1998).