In Pforzheim wurde am 9. Oktober 2000 das Richtfest für den Erweiterungsbau des „Alten Rathauses“ gefeiert. Die Stuttgarter Architekten Auer + Weber + Partner sanieren und erweitern im Auftrag der Stadt ein 1911 als Erweiterung des mittelalterlichen Rathauses errichtetes denkmalgeschütztes Gebäude, das heute als Bindeglied zwischen Neuem und Technischem Rathaus fungiert. Das Haus, das als eines der wenigen Gebäude in der Innenstadt die Zerstörungen des letzten Weltkrieges zumindest torsohaft überstanden hatte, war bereits in der frühen Nachkriegszeit mit begrenzten Mitteln instandgesetzt worden.
Nach einer Grundsanierung des Baubestands sollen nun, gleichsam als Erinnerung an das große Volumen des ehemaligen Dachstuhles, neu errichtete Staffelgeschosse die alten und neuen Bauteile miteinander verbinden.
Die ursprünglichen Proportionen des Altbaus sollen vor allem durch eine stärkere Freistellung der Ecktürme und des Südgiebels wieder hergestellt werden.
Die eigentliche Erweiterung erreichen die Architekten durch das Schließen der nordwestlichen Gebäudeecke und die Rekonstruktion des Hallenraums. Dieser soll als Herzstück des Hauses künftig das Bürgerzentrum der Stadt aufnehmen. Die barrierefreien Zugänge zu den publikumsintensiven Bereichen der öffentlichen Ämter und zum Neuen Rathaus sollen in dem neuen Eckbau untergebracht werden.
Mit seiner zweiten Glasebene, die an den historischen tonnenförmigen Verlauf erinnert, greift der neu überglaste Lichthof die ursprünglichen Raumproportionen des Rathauses wieder auf. Die Erweiterung der nordwestlichen Gebäudeecke soll in ihrer Materialität als solche klar ablesbar bleiben und zudem als vertikal verbindendes Element zwischen den flankierenden Bauten der fünfziger und siebziger Jahre dienen.
Die Baukosten für das Projekt belaufen sich auf rund 31 Millionen Mark. Bereits im April nächsten Jahres wird die Stadt ihr neues „Altes Rathaus“ beziehen können.

Ein Schnitt des Rathauses ist als Zoom-Bild hinterlegt (Quelle: Auer + Weber + Partner, Stuttgart).

Zu den Baunetz Architekt*innen:

Auer Weber

Kommentare:
Meldung kommentieren