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07.02.2017
L’Oréal Düsseldorf
Richtfest für Bürobau von HPP
Paris – die Stadt der Liebe und der Schönheit steht mit ihrem Namen für die Qualität der Kosmetik von L’Oréal. Der heutige Weltmarktführer wurde 1909 vom Pariser Chemiker Eugène Schueller gegründet und könnte hierzulande bereits sei 27 Jahren „L’Oréal Düsseldorf“ heißen, denn so lange ist der hiesige Unternehmenszweig bereits in der Stadt der meisten Einkommensmillionäre Deutschlands ansässig. Nun wurde Richtfest für die neue Firmenzentrale nach Plänen von HPP Architekten gefeiert. Der gläserne Riegel entsteht zur Freude des Bürgermeisters auf einem ehemals städtischen Grundstück. Bauherr ist die Immobilienfirma die developer.
Berühmt wurden die Düsseldorfer Architekten mit dem Dreischeibenhaus, das sie 1960 als ein Wahrzeichen des Wirtschaftswunders der Nachkriegsjahre fertig stellten und das sie 2015 mit einigem Aufwand erfolgreich sanieren konnten. Vergleicht man diese Ikone mit aktuellen Projekten, wird deutlich, dass HPP seit nun bald sechzig Jahren im Grunde dieselbe, vielleicht etwas stärker aufgelockerte Büro-Architektur machen und erfolgreich exportieren: Aus den drei Scheiben in Düsseldorf wurden zwei Scheiben am Bosporus,und in China entstehen ebenfalls vertikal gegliederte Glastürme. Für den 60 Meter hohen Riegel am heimischen Standort bot sich anstelle der vertikalen nun eine horizontale Verschiebung an. Die Architekten wollen so eine „eine tektonische Bewegung inszenieren“ und „das einheitliche Erscheinungsbild der Umgebung brechen“.
L’Oréal Deutschland verlässt einen ähnlich proportionierten Riegel an der Georg-Glock-Straße, dessen Neunzigerjahre-Chic derzeit weniger angesagt ist als die anscheinend zeitlose, flexible Reduziertheit. Der neue Standort am Kennedydamm – vor der zur klassisch modernen Formensprache passenden Kulisse einer Hochstraße – ist nur wenige hundert Meter entfernt. Als alleiniger Mieter wird das Unternehmen nach heutigem Planungsstand noch in diesem Jahr den Neubau beziehen. 16 Stockwerke bieten 22.000 Quadratmeter Bürofläche für über 900 Mitarbeiter.
Bei aller funktionalen Flexibilität ist die Architektur auch symbolisch zu verstehen: Die Sachlichkeit betont – anstelle eines mystischen Schönheitsbegriffes – gewissermaßen den naturwissenschaftlichen Hintergrund des Unternehmens. Ausgehend von dem Haarfarben-Patent eines jungen Chemikers hat sich L’Oréal inzwischen mit einer Fülle von Marken in alle möglichen Bereiche der Kosmetik ausgebreitet und dabei andere Firmen übernommen. Nicht nur die Architektur, sondern auch diese geschäftlichen Aktivitäten sorgen sicherlich für „Rhythmus und Spannung“ – wie HPP-Gesellschafter Volker Weuthen seine Architektur beschreibt. (dd)
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