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05.05.2009

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Schwarzer Kubus

Richtfest für Bibliothek in Potsdam


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Der neue Campus Golm der Universität Potsdam nimmt langsam Gestalt an: Am 6. Mai 2009 kann beim neuen Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum, kurz IKMZ, geplant vom Berliner Büro Volker Staab Architekten, das Richtfest gefeiert werden. Die Universität erhält mit dem neuen Gebäude bis Ende 2010 für 26 Millionen Euro eine neue Bibliothek mit über 470 Arbeitsplätzen und Raum für eine Million Bücher.

Das IKMZ markiert zusammen mit den ihm gegenüber liegenden Max-Planck-Instituten sowie den Fraunhofer-Instituten den Eingang zum neuen Universitätscampus, der sich im Potsdamer Stadtteil Golm befindet.

Das äußere Erscheinungsbild des kubischen Hauses wird durch einen geschlossenen massiven Baukörper mit schmalen Öffnungen im Bereich der Buchstellflächen und Fensteröffnungen im Bereich der Lesezonen geprägt. Zwei Treppen verbinden den zentral gelegenen Bibliotheksbereich im Erdgeschoss mit den offenen und lichtdurchfluteten Lesebereichen in den Obergeschossen.
Im Untergeschoss des Hauses entstehen die Magazinbereiche und Anlagen der technischen Gebäudeausrüstung. Im Erdgeschoss ist der zentrale Bereich mit Buchausleihe, Auskunft und Rechercheplätzen vorgesehen. Eine Caféteria sowie ein Schulungs- und ein Vortragsraum ergänzen die Ausstattung. Die Freihandbereiche und Leseplätze der Bibliothek befinden sich im ersten bis dritten Obergeschoss.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

Jörg Kempf | 07.05.2009 19:29 Uhr

@Tobi

Was Sie tun, ist rhetorisch unzulässig. Ihr Vorredner XXX hat gesagt: "Bei der Architektur geht es ja nicht darum, den Geschmack der Bevölkerung zu treffen."
Sie wiederum verdrehen die Aussage nun kurzerhand zu "Es geht also Architekten darum so weit wie nur irgendwie möglich am Geschmack der Bevölkerung vorbei zu bauen. "
Das hat jedoch niemand behauptet.
Aber XXX liegt garnicht falsch: Architekten sind als Auftragnehmer eines Bauherren, vorrangig diesem und seinen Interessen verpflichtet. Aber Architekten sind auch - im Gegensatz zu Köchen - keine Dienstleister, sondern schon schulden dem Auftraggeber - und das ist zivil- und arbeitsrechtlich von immenser Bedeutung - ein Werk. Dieses Werk ist ein Entwurfs- und Lösungsvorschlag (für die "Probleme" des Bauherren), den Architekten unter Zuhilfenahme Ihrer gesammelten Erfahrung und der Ausbildung, die sie im Hochschulstudium erworben haben, entwickeln. (Wobei eben die Architekturlehre auch nichts Willkürliches hat oder erst gestern vom Himmel gefallen ist, sondern sie beinhaltet das über Jahrhunderte gesammelte kulturelle (Bau-)Wissen der Menschheit.) Dieser Vorschlag wird dann, wenn er die Belange des Bauherren angemessen berücksichtigt, in der Regel von diesem gebilligt, zur Ausführung freigegeben und finanziert.
Dieser Bauherr ist nebenbei selten nur eine Einzelperson, sondern oft genug ein ganzes (demokratisches) Gremium, dessen Mitglieder - genau wie der Architekt - zu der von Ihnen ins Spiel gebrachten Bevölkerung gehören. Ihre seltsam absolutistische Vorstellung vom egomanischen Architekten, der ohne Beschränkung tun und lassen kann, wie es ihm gefällt und der abgehoben von der Gesellschaft und Zeit in der er lebt, seinen privaten Vorlieben und seiner akademischen (Ver-)bildung frönen kann, in dem er diktatorisch von allen anderen ungeliebte und unverstandene Bauwerke eigenhändig in die Landschaft stellt, ist einerseits naiv und gleichzeitig irgendwie antiquiert.
Ich glaube, wenn die Architektur (oder die menschlichen Kulturleistungen im allgemeinen) überhaupt durch irgendetwas gefährdet sein sollte, dann durch Menschen, die Bildung für etwas halten, wofür man sich schämen sollte.

6

Kinschel | 07.05.2009 19:04 Uhr

Gelassenheit

Nur wer wirklich die Matrix versteht, versteht auch was gute Architektur ist. Wollen wir uns wirklich von einer Mücke reizen lassen?
Ich freue mich auf diese Bibliothek. Denn nur wer Schnitte lesen kann, versteht auch, was Herr Staab gemeint hat.

5

Tobi27 | 07.05.2009 11:44 Uhr

xxx

"Bei der Architektur geht es ja nicht darum, den Geschmack der Bevölkerung zu treffen - "

Die Aussage ist hart! Es geht also Architekten darum so weit wie nur irgendwie möglich am Geschmack der Bevölkerung vorbei zu bauen. Dann ist irgendeiner fehl am Platz - entweder die Bevölkerung - oder der Architekt.

Wenn Haute Cuisine das Ziel hätte nicht mehr zu schmecken, sondern zu wiederstehen, würde es dann noch Gourmet-Restaurants geben??

Ihr Architekten seid abgehoben und eingebildet, Hochmuth kommt vor dem Fall.

Aber es gibt ja schon ein umdenken, es gab keinen Sieger beim Wettbewerb für das Einheitsdenkmal - warum wohl??
Ihr macht die Architektur kaputt. Schade.

4

solong | 07.05.2009 08:04 Uhr

der volker wirds schon richten

ich glaube das der kollege staab schon mehrfach sein können bewiesen hat und somit wird auch dieses gebäude eine hohe qualität erreichen

3

Jörg Kempf | 06.05.2009 15:57 Uhr

@tobi

Schon mal ein Gebäude vom Kollegen Staab betreten? Wenn nicht, sei Ihnen das sehr empfohlen. Dass Zeichnungen und Modelle etwas anderes sind als die gebaute Wirklichkeit - nämlich Chiffre, "Text", Hilfsmittel zur Erläuterung einer entwurflichen Absicht, zu deren Verständnis es aber eben auch einer gewissen (Aus-)Bildung und Fähigkeit zur Visualisierung bedarf - sollte eigentlich auch einem Laien klar sein. Schauen Sie sich einfach mal die Zeichnungen zum Servicecenter auf der Theresiesenwiese an und gehen beim nächsten Besuch des Oktoberfestes dort vorbei. Dann werden Sie vielleicht verstehen, was ich meine.

2

xxx | 06.05.2009 11:08 Uhr

Schmerzgrenze??

An dem Kommentar sieht man leider mal wieder, wie sehr das gestalterische Niveau der Architektenkollegen am sinken ist.

Bei der Architektur geht es ja nicht darum, den Geschmack der Bevölkerung zu treffen - da liegt man ja mit barocken Rekonstruktionen goldrichtig - sondern den baukulturellen Horizont der Normalbevölkerung zu erweitern.

Ein Auflösen der Architektengilde vollzieht sich eher dadurch, dass immer mehr Architekten zu Technikern mutieren, denen es nur noch um Prahlen mit handwerklichen Fachkenntnissen geht. Bravo!

1

Tobi27 | 05.05.2009 20:24 Uhr

Schmerzgrenze überschritten

Bravo!
Solche Gebäude überzeugen auch den letzten noch verbliebenen Rekogegner dass eine Schlossrekonstruktion besser ist als ein Neubau.
Ob die Architektengilde sich irgendwann auflösen will - den Bezug zur Bevölkerung hat sie ja schon gänzlich verloren.

Beim Anblick solcher Grausamkeiten am öffentlichen Raum ist die gute alte Ost-Platte ja schon eine Wohltat!

Weiter So!

 
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