Der Architekt Ieoh Ming Pei war eigens aus New York angereist, um am 16. April 2002 in Berlin-Mitte das Richtfest für das „Schauhaus“ des Deutschen Historischen Museums zu feiern. Pei war 1997 direkt vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl mit der Planung des Ausstellungsgebäudes beauftragt worden.
Eine Besonderheit der Bauaufgabe ergab sich aus dem städtebaulich schwierigen, jedoch architekturhistorisch herausragenden Grundstück: Neben Schinkels Neuer Wache und Altem Museum grenzt es an das Forum Fredericianum und Schlüters Zeughaus.
Der Neubau I.M. Peis wird die Wechselausstellung des Museums aufnehmen. Die Dauerausstellung wird in das Zeughaus einziehen, das derzeit umfassend saniert wird. Um die Sichtachsen der historischen Gassen „Hinter dem Zeughaus“ und „Mollergasse“ nicht zu zerstören, sind die beiden Häuser auschließlich durch eine unterirdische Passage miteinander verbunden. Der Innenhof des Zeughauses soll, von einem Glasdach überspannt, den Museumsbesuchern und den Studenten der nahen Humboldt-Universität als ganzjährig nutzbarer Raum zur Verfügung stehen.
Der Neubau setzt sich im Wesentlichen aus zwei Baukörpern zusammen: Der eigentliche Ausstellungsbereich liegt in einem natursteinverkleideten, weitgehend geschlossenen Gebäude, das lediglich im 2. Obergeschoss Einschnitte aufweist. Dem voran gestellt ist eine über vier Geschosse reichende, vollständig verglaste Eingangshalle, deren Treppen und Rampen vielfältige Blickbeziehungen ermöglichen. „Transparenz, Bewegung und Licht, Sehen und Gesehen werden“ seien denn auch die Mittel mit denen das Gebäude die Besucher einlade, erklärte die ausführende Architektin Christiane Flasche.
Insgesamt werden im Schauhaus, dessen Kosten mit 47 Millionen Euro angegeben werden, rund 2.740 Quadratmeter Ausstellungsfläche entstehen. Die Fertigstellung ist für Anfang 2003 vorgesehen, die erste Ausstellung wird im Mai 2003 gezeigt.
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Lesen Sie auch die BauNetz-Meldung zur Entwurfspräsentation am 17.01.1997