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23.02.2015
Backstein zwischen Platten
Rettungswache in Dresden von Pussert Kosch
Zwei Kuben aus Backstein fügen sich zu einem lang gestreckten Bau zusammen. Diese Formensprache kennt man: Martin Wagner, Max Taut oder Hans Heinrich Müller haben zum Beispiel im Berlin der Zwanziger nach diesem Format gebaut. Jetzt machen es Pussert Kosch Architekten ihnen gleich. Eine Rettungswache aus Backstein haben sie in die Dresdner Gerokstraße gesetzt.
Dreigeschossig ragt der Bau an der südwestlichen Gebäudeecke heraus, eingeschossig streckt er sich entlang der nördlichen und östlichen Flanke. In dieser minimalen aber starken Ausformulierung des Baukörpers stellt sich die Wache mit ihren Stellplätzen für Rettungswagen und den darüber liegenden Wohnräumen wirksam zwischen die umgebenden Wohnblöcke aus DDR-Zeiten.
Die Architekten haben sich entschieden, ihr Gebäude zur Horizontalen auszurichten: Eine kräftige, profilierte Fassade aus dunklem Ziegelstein zieht sich entlang der gestreckten Gebäudefigur. Helle Betonfertigteileinfassungen lassen die Tore und Fenster hervortreten, die zu Bändern zusammengefasst über die Gebäudeecke laufen.
Als „signifikanten Baustein in Johannstadt“ charakterisiert das Duo seinen Bau, „der hilft, die Lücke zur Trinitatiskirche zu schließen“. Zwischen der neobarocken Kirche aus dem späten 19. Jahrhundert und den umgebenden DDR-Wohnkomplexen aus den frühen Siebzigern schafft die Rettungswache ein zeitliches Kontinuum, denn stilistisch liegt sie zwischen diesen beiden prägenden Bauphasen in Dresden-Johannstadt: Pussert Koschs Anlehnung an die sachliche Backsteinarchitektur der Zwanziger Jahre ist nicht zu übersehen. (sj)
Fotos: Michael Moser
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