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30.08.2017
Speisen mit Pferden
Restaurant in Belgien von URA
Belgien zählt zu den am dichtesten besiedelten Ländern Europas, doch selbst dort geht es manchmal erstaunlich ländlich zu. Insbesondere der Westen mit seinen Poldern ist noch immer landwirtschaftlich geprägt – zusätzlich gibt es hier längst eine Vielzahl von Nutzungen, die sich eher an Erholungs- und Freizeitbedürfnisse der Bewohner urbaner Ballungszentren richten. Dass daraus jedoch keine pittoreske Heimeligkeit à la Landlust folgen muss, zeigt das jüngste Projekt von Yves Malysse und Kiki Verbeeck, die unter dem Namen URA (Brüssel) arbeiten. Für die flämische Sportbehörde Bloso planten Malysse und Verbeeck ein kleines Restaurant, das ein dort betriebenes Reitzentrum ergänzt.
In Woumen, südlich von Ostende gelegen, erinnert der Gebäudebestand des Zentrums „De Rhille“ mit seinen historischen Stallungen an die alten Bauernhöfe der Region. Neben zwei offenen Reitplätzen und einer überdachten Halle umfasst es weitere Sport- und Spielplätze – und eben auch gastronomische Angebote, deren Neubau das Ensemble nun komplettiert. Direkt am Eingang gelegen, ist dieser als kompakte, fast quadratische Anlage aus mehreren Volumen um einen offenen Hof konzipiert. Die Gebäudegruppe aus Gastraum, Küche und Toilettenbau kann durchaus für sich stehen, orientiert sich aber auch an der Umgebung und greift deren Giebel als Thema auf.
Bemerkenswert ist, dass Malysse und Verbeeck zwar Bezug auf die alten Formen nehmen, die Materialität aber dank grauer Betonfertigteile und simpler Wellplatten deutlich vom weiß geschlämmten Backstein und den roten Ziegeln des Bestands abweicht. Ein Widerspruch ist das nicht, denn wie so oft geht es in noch aktiv agrarisch genutzten Regionen weniger um hübsche Idealbilder, sondern allein um funktionale und ökonomische Kriterien – hier aber dank URA schlicht, und auch gut gestaltet. (sb)
Fotos: Filip Dujardin
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