Betrachtet man das Satellitenbild des Weinguts Château La Coste in der Provence, fallen die vielen kleinen Baustrukturen auf, die sich weit über die gesamte Anbaufläche verteilen. Tatsächlich haben sich in den berühmten Weinbergen schon Tadao Ando, Frank O. Gehry und Künstler wie Richard Serra, Alexander Calder, Sean Scully oder Tracey Emin durch bauliche Interventionen verewigt. Nun hat auch Renzo Piano einen Pavillon auf dem Gelände der kunstsinnigen Winzer errichtet.

Wobei „errichtet“ es nicht ganz trifft, denn eigentlich ist vom Renzo Piano Photography Pavilion zwischen den Weinstöcken nur das verschattende, weiße Segeldach zu sehen – der eigentliche Austellungsraum ist sechs Meter tief in den Weinberg eingegraben. Ein Pfad, der ebenfalls teilweise durch den Berg verläuft, führt die Besucher vom Haupteingang des Châteaus zum von Renzo Piano Building Workshop (Paris) geplanten Neubau. Wie zwei geöffnete Arme streckt der ihnen seine seitlich das Gelände stützenden Wände aus unbehandeltem Beton entgegen. So empfangen, betritt das an Fotografie interessierte Publikum die 160 Quadratmeter große Galerie im Inneren. Weitere 125 Quadratmeter sind der Lagerung von Weinen vorbehalten, im Eingangsbereich markieren Alkoven die Dimensionen der umliegenden Weinkeller.

Den hinteren Abschluss des Baus bildet eine Outdoor-Ausstellungsfläche mit Wasserbassin. Dessen spiegelglatte Oberfläche reflektiert das Zusammenspiel von Segel, der feinen Tragekonstruktion und den Betonwänden und liefert das perfekte Setting für die Fotografien des Japaners Hiroshi Sugimoto: Der oftmals mit Langzeitbelichtungen arbeitende Künstler eröffnet den Pavillon mit einer Ausstellung namens „The Sea and the Mirror“, die noch bis zum 3. September zu sehen sein wird. (kms)

Fotos: Stéphane Aboudaram | WE ARE CONTENT(S)

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http://chateau-la-coste.com/en/hiroshi-sugimoto-the-sea-and-the-mirror/

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