Für die Berliner Senatsbaudirektorin
Regula Lüscher ist Baukultur = Planungskultur = Gesprächskultur. Heute hat sie im Rahmen einer Pressekonferenz das zum dritten Mal neu besetzte Berliner Baukollegium vorgestellt. Sechs Fachleute aus den Bereichen Architektur, Städtebau und Landschaftsarchitektur werden dem Gremium die kommenden fünf Jahre angehören:
Verena Brehm von Cityförster aus Hannover,
Kees Christiaanse aus Rotterdam,
Jórunn Ragnarsdóttir von
LRO aus Stuttgart,
Ansgar Schulz von
Schulz und Schulz aus Leipzig,
Andreas Garkisch von
03 Architekten und die Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin
Regine Keller, beide aus München.
Lüscher möchte die beratende Funktion des Baukollegiums als Serviceangebot an die Berliner Bezirke und private Bauherren verstanden wissen, die Bauvorhaben von gesamtstädtischer möglichst frühzeitig zur Diskussion stellen können. Analog den in vielen Städten etablierten Gestaltungsbeiräten soll das Baukollegium der Senatsbaudirektorin aber vor allem helfen, die öffentlichen Interessen gegen die der privaten Bauherren auszuhandeln. Es will für städtebauliche und architektonische Qualität eintreten und die Transparenz für alle Projektbeteiligten fördern. Die wachsende Stadt, der Wohnungsbau und die Nachverdichtung, so Lüscher, werden stark im Fokus stehen.
Es gehe nicht darum, Geschmacksfragen zu beurteilen, sondern die am Bau Beteiligten für öffentliche Belange zu sensibilisieren, sagte Regine Keller, die in vier Gestaltungsbeiräten deutscher Städte aktiv ist. Jórunn Ragnarsdóttir, die ebenfalls Erfahrung aus mehreren Gestaltungsbeiräten mitbringt, ergänzte: „Wir wollen neue Sichtweisen anregen und gute Fragen stellen, anstatt schnelle Antworten zu liefern.“ In Freiburg kämen mitunter 200 interessierte Zuhörer zu den Sitzungen.
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren erläuterte Lüscher inhaltliche Neuerungen im Prozessablauf. Die Präsentation der Projekte durch die Bauherren sowie die Empfehlung des Baukollegiums werden künftig öffentlich im großen Saal der Senatsverwaltung in der Würtembergischen Straße 6 in Berlin stattfinden. Termine sind aller sechs Wochen geplant, die Tagesordnung wird eine Woche zuvor im Netz bekannt gegeben.
Regula Lüscher hatte das Baukollegium Berlin 2008 ins Leben
gerufen. Seitdem beriet es in 62 Sitzungen 181 Projekte von gesamtstädtischer Bedeutung mehr oder weniger erfolgreich, darunter die Planungen am
Anschutz Areal, am Postscheckamt und am
Lokdepot. Der Bezirk Mitte ist mit 110 Projekten am stärksten vertreten, aus Spandau, Steglitz und Marzahn-Hellersdorf kamen bisher keine Anfragen.
(fm)
Zum Thema:
Weitere Informationen: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/baukultur/baukollegium/
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melder | 16.06.2017 11:33 Uhrdie farce
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