Pünktlich zum Spätsommer haben FAM Architekti, Prager Ableger des Londoner Büros Feilden+Mawson, eine keilförmige Lärchenlatten-Hütte am Macha-See in Tschechien fertig gestellt. Ziel der Architekten war, ein kleines Refugium zu bauen, das der Bauherr – ein passionierter Segler – das ganze Jahr über nutzen kann.
Das Projekt ersetzt eine alte Hütte im Kiefernwald des Seeufers in Nordböhmen, deren Grundriss der Neubau aufnimmt. Er respektiert die Natur der Umgebung und fügt sich mit seiner Fassade aus vertikal angeordneten Lärchenbrettern in den Baumbestand des Ufers ein. Lediglich die zum See ausgerichtete Erdgeschosszone des Hauses öffnet sich komplett. Die wie ein breiter, horizontaler Schlitz ausgebildete Glasfassade ist die einzige größere Öffnung des Hauses und bildet daher auch den Eingang zur Waldhütte. Eine lamellenartige Holzverblendung verschließt diese Öffnung und andere bei Bedarf, lässt aber gleichzeitig genügend Tageslicht ins Innere. Da die Freizeithütte nicht permanent bewohnt wird, sollte sie auch bei Abwesenheit der Nutzer sicher abgeschlossen sein.
Das Innere ist als ein großer Raum mit einer Schlafgalerie ausgeführt, unter der sich in einer kompakten „Black Box” eine mit dem Nötigsten ausgestattete Küche sowie Toilette und Dusche befinden, die alle innen schwarz eingefärbt sind. Die gegenüberliegende Wand ist als Einbauschrank mit integriertem Kamin gestaltet.
Ein fließendes, höhlenartiges Raumgefühl suchten die Architekten mit einer einheitlichen Innenraumgestaltung zu erreichen: Die Holzeinbauten sind mit einer weißen Ölpolitur behandelt, und der Boden ist aus sandfarbenem Zementestrich gegossen, der in Abstimmung mit dem Sand der Seestrands ausgesucht worden war. Ein bereits vorhandener Steg führt direkt vom Haus über den moorigen Grund dorthin. (lr)
Fotos: Tomas Balej
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