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21.11.2017

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Kühl im Fjord

Rechenzentrum am Polarkreis in Norwegen geplant


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Vor Jahren hätten die Schlagworte Polarkreis, Fjord und Rechenzentrum vielleicht noch an James Bond denken lassen, an das imposante Hauptquartier des Bösewichts über dem Gletscher oder im Vulkan, das in fast jedem der Filme anzutreffen ist. Inzwischen aber sind solche Einrichtungen im kühlen Norden zu einer Selbstverständlichkeit geworden, denn nicht zuletzt hinsichtlich Klimatisierung und Stromversorgung liegen die Vorteile auf der Hand – auch Facebook oder Google haben dies längst erkannt.

Zu einer architektonischen Banalisierung der Bauaufgabe hat dies aber bisher nicht geführt, wie ein neues Projekt in der norwegischen Kommune Ballangen zeigt. Dort konzipiert das internationale Planungsbüro HDR für das amerikanisch-norwegische Unternehmen KOLOS eine solche Einrichtung: Keine der Kisten, wie sie Amazon in die Wüste stellt, sondern einen ambitionierten Entwurf versprechen die Bilder. Bis zu 1.000 Megawatt wird das Zentrum in seiner letzten Ausbaustufe verbrauchen, mit Servern auf 600.000 Quadratmetern – was bei zeitnaher Umsetzung ein neuer Rekord wäre. Zuständig für Entwurf und Planung des Projekts ist die Niederlassung in Princeton, die Ursprünge von HDR liegen in Omaha, Nebraska.

Angesichts solcher Dimensionen im Kontrast zur kleinen Gemeinde verwundert es nicht, dass HDR nicht einfach nur ein einzelnes Gebäude entwerfen, sondern ihr Projekt landschaftsarchitektonisch denken. Man sieht gestaffelte, polygonale Volumen, die sich wie eine Eiszunge den Fjord hinab Richtung Wasser zu schieben scheinen. Die Dächer sind – im kurzen Sommer zumindest – begrünt und durch einen breiten Pfad verbunden, der der künstlichen Topografie folgt. Dieser Grat kulminiert am Hafen in einem gläsernen Empfangsgebäude, dessen Ausgestaltung in Kupfer an die Bergbaugeschichte der Region erinnern wird.

Die informationstechnische Neuerfindung des skandinavischen Nordens ist dabei nicht unabhängig von einer etwas älteren Technologie zu verstehen: Der Strom, der für den Betrieb der Datenzentren benötigt wird, stammt meist aus nahen Wasserkraftwerken – auch hier in Ballangen. (sb)


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Kommentare
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1

solong | 23.11.2017 11:41 Uhr

... kein kommentar ...

... der "häuslebauerszene" ... über diese perfekt eingefügten 600.000 m2 bauwerk ... ? .... respekt an hdr ein stueck architektur unter respekt an die umgebende landschaft ... das ist leider sehr selten geworden ...

 
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