Am 13. April 2002 wurden in München die Ergebnisse des Landschaftsarchitektur-Wettbewerbes „Freifläche“ bekannt gegeben. Die Gewinner des Realisierungswettbewerbes, Rosemarie Trockel mit Catherine Venart (Berlin) und Topotek1 (Berlin), konnten sich gegen 12 weitere von der Stadt München eingeladene Teams aus Künstlern und Landschaftsarchitekten durchsetzten.
Im Rahmen des „Kunstprojektes Theresienhöhe“ suchte die Stadt nach neuen Vorschlägen für „identitätsstiftende öffentliche Räume“. Die Theresienhöhe wird im Süden von der Bahnlinie München-Rosenheim in einem tiefen Geländeeinschnitt durchquert. Zur Überbrückung der Bahnlinie wurde Anfang der 80er Jahre eine Betonplatte über die Bahn gebaut. Diese Betonplatte, der sogenannte „Bahndeckel“, der ca. 15.700 Quadratmeter Fläche umfasst, soll künftig als öffentliche Freifläche genutzt werden. Ihre spezifische Funktion erhält die Freifläche durch ihre Lage mitten in einem Wohngebiet, das Teil des neuen Stadtviertels Theresienhöhe sein wird.
Der Entwurf von Rosemarie Trockel, Catherine Venart und Topotek 1 greift mit einer klaren und radikalen Geste die Form des Bahndeckels auf. Zwei ansteigende grüne und orangefarbene Bahnen sind in der Mitte mit einer Sanddüne bedeckt. Insgesamt entstehe ein vielfältig nutzbarer und ästhetisch ausdifferenzierter Raum, der zu Aktivitäten auffordere, heißt es in der Jurybegründung. Ein neben den Bahnen liegender, von Kiefern beschatteter Orte lade zur Ruhe ein.
Neben den Gewinnern kamen folgende Teams in die engere Wahl:
- Martha Schwartz mit Markus Jatsch (München)
- Matt Mullican mit GTL (Kassel)
- Lois Weinberger mit plansinn (Wien)
Die Jury unter Vorsitz von Heinz Schütz (München) empfahl den siegreichen Wettbewerbsbeitrag zu realisieren.
Eine Ausstellung aller Wettbewerbsbeiträge ist noch bis zum 21. April 2002, werktags von 16-20 Uhr, am Wochenende von 11-18 Uhr in Containern auf dem Bahndeckel zu sehen.