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03.01.2011
Starker Tombak
Rathauserweiterung in Landsberg am Lech
Das Alte Rathaus steht in Landsberg am Lech direkt am historischen Hauptplatz, wo der Lech eine kleine Biegung um den Kern der Altstadt macht. Es wurde 1765 von Dominikus Zimmermann erbaut, inzwischen war das Gebäude aber längst zu klein geworden, außerdem gab es weder eine behindertengerechte Erschließung noch einen zweiten Rettungsweg. So suchte die Stadt in einem eingeladenen Wettbewerb nach Lösungen zur Erweiterungen des Baudenkmals. Im Wettbewerb siegte das Büro Bembé Dellinger aus Greifenberg, dessen Entwurf schon im letzten Jahr in Betrieb genommen wurde.
Das Konzept der Architekten sah vor, erstens das Fremdenverkehrsamt aus der Mitte des Altbaus in die nördliche Gewölbeachse zu verlegen, um so die historische Durchfahrt zum Hinterhof wieder zu öffnen. Zweitens wurde der geforderte neue Sitzungssaal ins 1. OG verschoben, wodurch genug Platz für ein verglastes, großzügiges Foyer entstand, das nun auch als kleine Kunstgalerie genutzt wird. Zwischen Alt- und Neubau konnte so ein viergeschossiger Zwischenbereich mit Treppenhaus und Aufzug geschaffen werden.
Vor allem ist aber eine neue Querverbindung in der engen Altstadt entstanden, die mit ein paar Stufen vom Hauptplatz an der Galerie entlang zur Hinteren Salzgasse führt und vom vorspringenden Obergeschoss mit dem neuen Sitzungssaal sogar teilweise überdacht wird. Eine vorhandene Gastronomie dehnt sich nun etwas in den vorher geschlossenen Innenhof aus, was zu einer deutlichen Belebung der Brachfläche hinter dem historischen Rathaus führt.
Zum Hauptplatz hin zeigt sich die Veränderung kaum, die Tore der drei Achsen wurden allerdings durch zwei große Fenster und ein mittleres Glastor ersetzt. Die neuen Klappläden aus dunklem Messing verraten bereits etwas über die Materialität des Anbaus im Hof, der von einer Fassade aus Tombak (einer Kupfer-Zinn-Legierung) umhüllt wird. Diese mildert den Kontrast zwischen gläsernem Anbau und steinernem Altbau soll und dient gleichzeitig als Sonnenschutz.
Fotos: Stefan Müller-Naumann
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