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08.04.2015
Luftiges Tonnengewölbe
Rathaus von Foster + Partners in Buenos Aires
Manchmal werden aus Firmensitzen für Spirituosenunternehmen Kunstmuseen oder aus Bankgebäuden Bürgermeisterbüros. Flexible Grundrissplanung zahlt sich in jedem Fall aus. Ursprünglich war der Entwurf des gerade eröffneten Rathauses von Buenos Aires als Hauptsitz für die Banco Ciudad geplant. Nun ist das einen ganzen Straßenblock umfassende Gebäude aus Glas und einem gewellten Betondach das erste öffentliche Projekt, das Foster + Partners in Argentinien realisiert haben.
Seit dem ersten April leitet Mauricio Marcri, seit 2007 Bürgermeister der südamerikanischen 13-Millionen-Metropole, vom Buenos Aires Ciudad Casa de Gobierno aus mit 1.500 Beamten seine Geschäfte. Foster sieht in dem Regierungsgebäude einen wertvollen Katalysator für das vormals industriell geprägte Viertel.
Die großzügigen Bodenplatten sind in einem acht mal acht Meter großen Raster angelegt und ermöglichen so eine Vielzahl an Grundrissoptionen, so sei der nahtlose Wandel von Bank zu Bürgermeisterbüro gut möglich gewesen. Von außen charakterisiert das von Betonpfeilern getragene markante Dach, das weit über die Fassade hinauskragt, das Gebäude. Mit einem baumhohen Atrium und den Glasfassaden unter einem geschwungenen Betondach versprüht der Bau einen Hauch südamerikanischer Moderne.
Doch das Dach habe nicht allein eine symbolische und formale Funktion, sondern auch eine klimatechnische Funktion, erklärt Foster, dem die Nachhaltigkeit und Anpassungsfähigkeit des Gebäudes an Standort und Klima besonders am Herzen lagen. Die Textur des Daches bleibt innen sichtbar. Die Laibungen in der Unterseite des Tonnengewölbes sind kleine Luftkanäle, die das Raumklima in Kombination mit einem gekühlten Gebälk regulieren. Die Angestellten, die auf den offenen Ebenen arbeiten, sind dank der großzügigen Verglasung und zusätzlichen Innenhöfe stets mit viel Licht versorgt und können jederzeit Blicke ins Grün des umliegenden Parks erhaschen. (lr)
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