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26.06.2018

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Service am Fjord

Rastplatz von Haugen/Zohar Architects in Norwegen


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Schneebedeckte Bergspitzen auf der einen, ans Ufer rollende Wellen auf der anderen Seite. Mittendurch eine Straße, die sich durch die je nach Jahreszeit grüne oder weiße Landschaft schlängelt. Hängen aber bleibt der Blick an etwas anderem. Etwas Kleinem. Ein Stückchen Architektur, das sich ins Bild schiebt und doch in die Landschaft fügt. Unaufgeregt, schnörkellos, steingrau. Ein Betonbau mit Wänden aus Milchglas, elegant geschwungen, effektvoll illuminiert.

Doch genug der Lobhudelei! Nüchtern betrachtet handelt es sich um nichts anderes als einen schnöden Rastplatz. Toilette, Picknickbänke, Sitzblöcke, Terrasse. Ureddplassen heißt dieser Platz in Mittelnorwegen. „Furchtloser Ort“ bedeutet der Name auf Deutsch, der an das U-Boot „Uredd“ erinnert, das hier im Zweiten Weltkrieg auf eine Mine gelaufen war. Ein Denkmal einem auf einer Welle reitenden Schwertfisch erinnert an die verunglückte Besatzung. Neu konzipiert wurde die Anlage mit dem wellenförmigen Toilettengebäude vom Osloer Büro Haugen/Zohar Architects in Zusammenarbeit mit den Osloer Landschaftsarchitekten Landskapsfabrikken.

In Auftrag gegeben hat den Bau an der Landschaftsroute Helgelandskysten – der längsten der 18 Landschaftsstraßen Norwegens – die Verkehrsbehörde Statens vegvesen. Auf einer großen Betonterrasse ist auf der einen Seite das Toilettengebäude und auf der anderen Seite das Denkmal platziert, dazwischen Sitzblöcke aus rotem Marmor, während die Küste mithilfe einer breiten Treppenanlage zugänglich gemacht wurde. Rund anderthalb Millionen Euro kosteten die Renovierung des Denkmals und der Neubau.

Transitorte wie Toiletten und Rastplätze scheinen den Norwegern am Herz zu liegen, wie unter anderem das Servicegebäude von Fortunen AS oder auch der Rastplatz von CODE:architecture zeigen. Zumindest dann, wenn sie an einer landschaftlich reizvollen Strecke liegen. Aber davon gibt es in Norwegen ja reichlich. (kat)

Fotos: Steinar Skaar, Lars Grimsby


Zum Thema:

Mehr zu den Landschaftsrouten unter www.nasjonaleturistveger.no/de


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

ixamotto | 27.06.2018 11:43 Uhr

@schlorpf

aber natürlich ist der auftritt des WC's gerechtfertigt:
denn nach stundenlanger autofahrt und bei starkem harndrang verspricht und gewährt es mehr erlösung als jeder sakralbau.

1

schlorpf | 26.06.2018 23:44 Uhr

wenngleich

...auch der Stein nicht meinen Geschmack trifft finde ich das ganze Esemble ausgesprochen gelungen.

Man könnte dennoch darüber diskutieren, ob denn eine WC einen derartigen Auftritt rechtfertigt.

 
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Das wellenförmige Toilettengebäude ist Teil des Rastplatzes direkt am Fjord.

Das wellenförmige Toilettengebäude ist Teil des Rastplatzes direkt am Fjord.

Ein Betonbau mit Wänden aus Milchglas, elegant geschwungen, effektvoll illuminiert.

Ein Betonbau mit Wänden aus Milchglas, elegant geschwungen, effektvoll illuminiert.

Das Denkmal erinnert an die Besatzung des U-Bootes „Uredd“, die 1943 verunglückte.

Das Denkmal erinnert an die Besatzung des U-Bootes „Uredd“, die 1943 verunglückte.

Der Rastplatz liegt an der längsten Landschaftsroute Norwegens, der Helgelandskysten.

Der Rastplatz liegt an der längsten Landschaftsroute Norwegens, der Helgelandskysten.

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