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09.12.2015
Das beste Gebäude der Welt
RIBA vergibt neuen Preis
Es gibt Qualitäten in der Architektur, die sind messbar, Superlative wie das höchste oder das flächengrößte Gebäude der Welt etwa. Doch jetzt gibt das Royal Institute of British Architects bekannt, zukünftig eine etwas streitbare Größe in der Architektur küren zu wollen: Nichts geringes als das beste Gebäude der Welt möchte das RIBA ab 2016 jährlich auszeichnen. Im ordentlich britischen Englisch heisst es dann, „the most significant and inspirational building of the year“.
Altstar Richard Rogers wird der ersten Grand Jury des RIBA International Prize vorsitzen. „Ich freue mich darauf“, äußert sich Rogers zu seiner Ernennung, „mit dem Preis zu entdecken, wie Architektur auf die Probleme reagiert, die von den sich ändernden Bedürfnissen der Globalgemeinschaft geweckt werden, und wie sie sie löst“. Damit gibt Rogers gleich den politischen Auftrag dieser neuen Auszeichnung bekannt: Die Gewinnerprojekte sollen als Vorbild für ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung in der Architektur herangezogen werden.
Die Auszeichnung soll offen sein, schon jetzt können sich alle interessierten Architekten beim RIBA bewerben. Gebäude jeden Typus, jeder Größe und jeden Budgets sind für den Preis qualifiziert, solange sie in den letzten drei Jahren realisiert wurden. Mit diesem Bottom-Up-Verfahren möchte das RIBA „die innovativste und visionärste Architektur der Welt enthüllen“, so dessen Präsidentin Jane Duncan. Duncan verspricht sich zudem, mit dem Preis eine lokale und globale Debatte über den Einfluss von guter Archtitektur auf Gemeinschaft und Umwelt auszulösen.
Der Andrang wird groß sein für die Jury, von der jetzt schon bekannt ist, dass ihr neben Rogers auch der nigerianische Architekt Kunlé Adeyemi, Gründer des Amsterdamer Büros NLÉ, und der Brite Philip Gumuchdjian von Gumuchdjian Architects in London angehören werden. Eine Shortlist von 20 Projekten will das Komitee aus den Einreichungen bis Oktober 2016 erarbeiten. Eine finale Auswahl von sechs Gebäuden plant die Jury schließlich vor Ort zu besichtigen. Im Dezember 2016 werden Rogers, Adeyemi und Gumuchdjian den ersten Träger des RIBA International Prize bekanntgeben.
Als einen solchen Architekturpreis mit globaler Reichweite für einzelne Gebäude, gibt es bislang nur die vom World Architecture Festival vergebene Auszeichnung World Building of the Year. Der neue RIBA International Prize ersetzt den Lubetkin Award. Benannt nach dem russisch-britischen Pionier der Moderne Berthold Lubetkin, war diese Auszeichnung zwar international ausgerichtet, wandte sich aber nur an Mitglieder des Royal Institute of British Architects. Neben einem globalen Anspruch lässt sich also noch ein weiteres Ansinnen des RIBA aus diesem Vorhaben ablesen: eine Abwendung vom Elitismus. (sj)
Bewerbungen sind ab sofort bis zum 9.02.2016 unter: www.architecture.com/awards möglich.
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Vorsitzender der ersten Jury für den RIBA International Prize: Richard Rogers
Sitz des Royal Institute of British Architects in London
Jurymitglied: Kunle Adeyemi (NLÉ)
Jurymitglied: Philip Gumuchdjian (Gumuchdjian Architects)
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