Es sind „die bedeutendsten und inspirierendsten Projekte auf der ganzen Welt“, heißt es. Die allerneuesten sind es jedenfalls nicht, die den RIBA International Award for Excellence bekommen. Keines der ausgezeichneten Projekte ist wirklich aktuell, einige sogar so alt, dass sie auch schon in der letzten Runde des Preises 2018, als das brasilianische Kinderdorf von Rosenbaum und Aleph Zero ausgezeichnet wurde, hätten prämiert werden können. Ob dieser Rückgriff der Pandemie geschuldet ist oder in den vergangenen zwei Jahren tatsächlich keine preisverdächtige Architektur entstanden ist?
Ein Künstlerhaus in Sri Lanka, Krankenhäuser in Kolumbien und Bangladesch, eine Fahrradbrücke in Kopenhagen, Museen und Galerien in Kanada, Deutschland und China – sechzehn Projekte aus elf Ländern werden mit dem diesjährigen RIBA International Award for Excellence ausgezeichnet. Die Bandbreite reicht von großen städtischen Masterplänen und Infrastrukturprojekten über Kulturzentren und Gedenkstätten bis hin zu privaten Wohnhäusern. Die Kriterien: beispielhaftes Design, architektonisch ambitioniert und bedeutende soziale Wirkung.
Die 16 prämierten Projekte sind:
- Universitätsklinikum Bogotá, 2016, El Equipo Mazzanti und Giancarlo Mazzanti (Bogotá)
- James-Simon-Galerie, Berlin, 2018, David Chipperfield Architects (Berlin)
- Renovierung Captain's House, Beijiao, 2017, Vector Architects (Peking)
- Alila Yangshuo, Guilin, 2017, Vector Architects (Peking)
- Künstlerhaus, Athurugiriya, 2017, Palinda Kannangara Architects (Colombo)
- Museum für Fotografie, Lianzhou, 2017, O-office Architects und Jianxiang He & Ying Jiang (Guangzhou)
- Amorepacific Headquarters, Seoul, 2017, David Chipperfield Architects (Berlin)
- Dongziguan Villagers Activity Center, Hangzhou, 2018, gad (Hangzhou)
- Friendship Hospital Satkhira, Shyamnagar, 2018, Kashef Chowdhury und URBANA (Dhaka)
- Kohan Ceram Central Office Building, Teheran, 2019, Hooba Design Group (Teheran)
- Lille Langebro, Kopenhagen 2019, Wilkinson Eyre (London) und Urban Agency (Kopenhagen)
- Msheireb Downtown Doha Masterplan, Doha, 2019, Allies and Morrison mit Arup (beide London) und AECOM (Los Angeles)
- Tai Kwun - The Centre for Heritage and Arts, Hongkong, 2018, Herzog & de Meuron (Basel) mit Rocco Design Architects (Hongkong)
- The National Memorial for Peace and Justice, Montgomery, 2018, MASS Design Group (Boston)
- The Polygon Gallery, Vancouver, 2017, Patkau Architects (Vancouver)
- Modern Art Museum, Shanghai, 2016, Atelier Deshaus (Shanghai)
Es seien die großen Architekturthemen der Zukunft, die diese Bauten behandeln, heißt es in der Begründung. Darunter ökologische Fragen, der Umgang mit dem historischen Erbe und dem Mehrwert multifunktionaler Neubauten für die lokale Community.
Die 16 Siegerprojekte des
RIBA International Awards for Excellence sind zugleich die Longlist des
RIBA International Prize 2021. Die Shortlist mit nur noch vier Projekten soll im September, der Sieger dann im November 2021 von der Juryvorsitzenden
Odile Decq verkündet. 2016 ging der damals erstmals vergebene Preis an die
Universidad de Ingenieria y Tecnologia (UTEC) in Lima von
Grafton Architects.
(kat)
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Jan | 04.08.2021 16:57 UhrZufall?
Es kann doch kein Zufall sein, dass Bild 1 hier dem Projekt auf Bild 1 imheutigen Beitrag zu OMA so ähnlich sieht...