Den RIBA Stirling Prize hat sie schon zweimal erhalten, jetzt wird Zaha Hadid kurz vor ihrem 65. Geburtstag von der Queen mit der RIBA-Goldmedaille 2016 geehrt – dies gibt das Royal Institute of British Architects (RIBA) heute bekannt. Damit ist Hadid die erste Frau, der diese hohe Auszeichnung alleine verliehen wird – Sheila O‘Donnell teilte sich den Preis 2015 mit John Tuomey, und Ray Eames erhielt ihn 1979 gemeinsam mit ihrem Mann Charles.
„Larger than life, bold as brass and certainly on the case“ – Zaha Hadid sei international für ihre Bauten sowie ihre theoretische und wissenschaftliche Arbeit bekannt, meint die RIBA-Jury: „Jedes ihrer dynamischen und innovativen Projekte baut auf über dreißig Jahren revolutionären Experimenten in den Bereichen Architektur, Design und Urbanismus auf.“ Jane Duncan, RIBA-Präsidentin und Vorsitzende des Auswahlausschusses, lobt: „Zaha Hadid ist eine gewaltige und global einflussreiche Kraft in der Architektur. Höchst experimentell, rigoros und anspruchsvoll, wird ihre Arbeit von Gebäuden, Möbeln, Schuhen und Autos zu Recht verehrt.“
Und wie reagiert die stolze Preisträgerin, bereits vor zwölf Jahren mit dem Pritzker-Preis geehrt, auf die britische Auszeichnung? Hadid bedankt sich zunächst höflich bei Peter Cook, Louisa Hutton und David Chipperfield für ihre Nominierung. Mit einer für sie ungewohnten Spur Feminismus merkt die britisch-irakische Architektin an, dass, auch wenn sich immer mehr Kolleginnen in der Branche etabliert hätten, es für Frauen in diesem Beruf nicht einfacher geworden sei. „Manchmal sind die Herausforderungen immens“, so Hadid. „Es haben in den letzten Jahren enorme Veränderungen stattgefunden, und wir werden diesen Fortschritt fortsetzen.“
In ihren Anmerkungen bleibt sie kritisch: „Teil unseres Berufs ist, dass sich die Menschen gut in den Räumen fühlen, in denen sie leben, zur Schule gehen oder arbeiten – also müssen wir die Standards anheben. Wohnungen, Schulen und andere öffentliche Gebäude basieren schon immer auf dem Konzept der minimalen Existenz. Das muss heute nicht mehr so sein. Architekten haben jetzt Fähigkeiten und Werkzeuge, um diese kritischen Probleme anzugehen.“
Die RIBA-Goldmedaille wird seit 1848 jährlich im Namen der Queen an Personen oder Gruppen verliehen, die einen substantiellen Beitrag zur internationalen Architektur geleistet haben. Auf der dreistelligen Liste der vorigen Preisträger stehen u.a. Namen wie Peter Zumthor (2013), David Chipperfield (2011), Álvaro Siza Veira (2009), Herzog & de Meuron (2007), Frei Otto (2005), Rem Koolhaas (2004), Jean Nouvel (2001), Frank Gehry (2000), Richard Meier (1988), James Stirling (1980), Buckminster Fuller (1968), Ludwig Mies van der Rohe (1959), Walter Gropius (1956), Le Corbusier (1953), Frank Lloyd Wright (1941) und Eugène Viollet-le-Duc (1864).
Zum Thema:
www.architecture.com/RIBA
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solong | 25.09.2015 13:27 Uhrsie
...hat es wahrlich...verdient...