- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
07.08.2009
Die große Spirale
REX gewinnt Wettbewerb in Belgien
Natürlich. Auch das belgische Städtchen Kortrijk möchte die „Bibliothek der Zukunft“ haben, weswegen der Architektenwettbewerb auch gar nicht erst nach einer „library“ fragte, sondern nach einer „lllibrary“. Die neue zentrale Bibliothek soll eben nicht nur eine Lesehalle werden, sondern auch ein Ort für interaktives, mediengestütztes und lebenslanges Lernen. Außerdem sollte das örtliche Musikzentrum, dessen Gebäude sich bereits auf dem Gelände befindet, in das Konzept eingebunden werden. Diesen Wettbewerb hat jetzt das Büro REX Architecture (New York) – zusammen mit dem Landschaftsplaner Bureau Bas Smets (Brüssel) – gewonnen.
Das der Chef von REX, Joshua Prince-Ramus, vor seiner Selbständigkeit lange Zeit bei O.M.A. in Rotterdam gearbeteit hat ist diesem Entwurf deutlich anzusehen: Die Bibliothek folgt dem inneren Organisationsprinzip der Spirale, bei dem alle Ebenen fließend ineinander übergehen und sich entlang einer weitgehend transparenten Außenhülle in die Höhe schrauben. Genialer Dreh im Entwurf von REX war der Vorschlag, eben nicht – wie vorgesehen – den Parkplatz neben dem Musikzentrum für den Neubau zu verwenden. Das hätte die Bibliothek in eine Randlage hinter dem Musikzentrum gebracht. Stattdessen werden Musik und Bücher zu einem neuen Haus vereint, welches sich als neue Hülle über Teile des bestehenden Gebäudes legt. Vor allem sollen alle Konzert- und Hörsäle des Konservatoriums weiterverwendet werden. Außerdem wird so der ursprünglich vorgesehen Bauplatz frei für eine kommerzielle Verwendung, deren Gewinne in die Realisierung fließen können.
Im Inneren ist es wichtig, die Grenzen zwischen den Bereichen von Konservatorium, Bibliothek und Lernzentrum aufzulösen. Stattdessen schlagen sie eine Einteilung in offene und geschlossene Räume vor: Hier die öffentlichen Bereiche, Cafes und die Bücherreggale und Leseplätze, dort die Klassenräume, Büros, Konzertsäle und Besprechungszimmer. Das Projekt soll rund 31 Millionen Euro kosten.
Kommentare:
Kommentare (2) lesen / Meldung kommentieren