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21.10.2013
Zu unbequem?
Querelen in Dessau um Bauhaus-Chef Oswalt
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Primo | 23.10.2013 11:32 UhrAmtszeit
Lieber Herr Mertens,
den Direktor einer großen Stiftung beruft man normalerweise nicht für nur eine Periode. Fünf Jahre sind eine knappe Zeit, wenn man eine große Institution neu ausrichten möchte. Daher werden nach einer Periode eigentlich nur diejenigen abberufen bzw. neu ausgeschrieben, mit deren Arbeit man aus welchen Gründen auch immer sehr, sehr unzufrieden ist. Es ist ein äußerst ungewöhnliches und politisch gaz offensichtlich auch höchst ungeschicktes vorgehen.
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Mario Mertens | 22.10.2013 14:27 UhrKündigung?
Na eine Kündigung ist es nicht wenn die Amtszeit um ist!
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Gartenreich | 22.10.2013 00:11 UhrProvinzpolitiker
Das Problem ist, dass das Weltkulturerbe Bauhaus, ebenso wie das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, hier unter die Provinzpolitiker gefallen ist.
Ein ansonsten unbedeutender, importierter Regionalpolitiker will sich auf einmal selbst mit dem Glanze schmücken, den Ph. Oswalt in Dessau aufgebaut hat - touché!
Dazu inszeniert der unbedeutende Politiker eine Kündigung hinter den Kulissen. Touché! Aber es wird ihn am Ende selbst treffen, so wie die böse Stiefmutter im Grimmschen Märchen auch selten zu den Gewinnertypen zählt...
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heiner | 21.10.2013 21:21 Uhrnur noch Luther
Seitdem Sachsen-Anhalt einen Kultusminister mit Namen Dorgerloh hat müssen alle nur noch Lutherprojekte initiieren und das auf Teufel komm raus. Wer nicht mitmacht ist draußen. Zeitgenössisch Relevantes spielt einfach keine Rolle mehr. Am besten läuft es mit Dorgerloh, wenn man ihm prominente Gesprächspartner vermittelt (siehe Liebeskind) in deren Glanz er auch ein bisschen glänzen kann.
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Pertti Solla | 21.10.2013 20:20 UhrPolitsches Unsinn
Als ich eben die Bauhaus-Kommentare gelesen habe, kann ich es nur durch die Kleinbürgerlichkeit der Dessauer Politiker erklären. Bei meiner Zeit als dessauer Bürger um die Mitte der 1990er Jahre, habe ich auch des öfteren feststellen müssen, dass das Nichtswissen und nur in eigener Sache tätig zu sein, meistens die Wahrheit war. Es gab aber glänzende Ausnahmen! Damals warHerr Kuhn, den Vornahmen habe ich vergessen, der Direktor des Bauhauses für mehrere Amtsperioden. Noch nach seinem Amtzeit als Bauhausdirektor habe eine Einladung zum ExWoSt-wettbewerb bekommen. Mit einem Staatspreis des des Staates Sachsen-Anhalt für das Jahr 1995 in dem Wohnungsbau konnte ich dann doch weider nach Helsinki zurückziehen.
Und ich denke, dafür habe ich Herrn Kuhn zu verdanken. - pertti solla - aus Helsinki
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H. Möller | 21.10.2013 19:24 UhrÜberheblich
Dieser Kultusminister Dorgerloh duldet seit Jahren nur noch Claqueure um sich und hat wirklich alle getan um die einst so hochgelobte Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts an die Wand zu fahren. Natürlich nennt er öffentlich keine Gründe warum er sich von Philipp Ostwald so eiskalt trennt. Jeder Wiederspruch gegen ihn, ist für ihn ein Grund mehr sich von jemanden zu trennen. Er verkauft gerne anderer Leute Ideen als seine eigenen und jeder der das komische Gespräch vorletzten Freitag zwischen ihm und Daniel Liebeskind am Bauhaus erleben durfte, hat sich gefragt in welchem schlechten Film er gerade sitzt.
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Kasan | 21.10.2013 17:18 UhrPolitischer Stil
Empörungsjournalismus kann ich hier keinen erkennen - es wird ja in allen Artikel benannt, dass diese Entscheidung eben bislang nicht begründet wurde, jedenfalls nicht öffentlich.
Interessanter ist, dass es in Thüringen einen ähnlichen Fall gab, da wurde dem Präsidenten der Klassikstiftung Weimar 2011(?) der Stuhl vor die Tür gesetzt, ebenfalls mit unklaren Gründen. Seemann hat sich damals aber wieder auf die eigene Stelle beworben, wurde genommen und sitzt seitdem sicherer im Sattel als zuvor. War übrigens in Thüringen auch ein SPD-Mann, Christoph Matschie, insofern also die Frage, was mit den Genossen "da unten" los ist?
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maestrow | 21.10.2013 16:15 UhrZu unbequem
Bei allem schlechten Stil solcher politischer Entscheidungen wäre in einem ausgewogenen Bericht doch zumindest einmal nach den Gründen für die Entscheidung Dorgerlohs nachzufragen. Der Empörungsjournalismus mit den stereotypen Mutmassungen "Zu Unbequem" ist doch etwas billig.
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Prof. Johannes Kister | 28.10.2013 16:49 Uhrneu überdenken
Zugegeben ist, wie aus heiterem Himmel, eine Diskussion über die Nachfolge von Philipp Oswalt entbrannt und man kann ihm nachfühlen, dass die Art und Weise der öffentlichen Übermittlung der Stellenausschreibung für ihn verletzend ist. Das darf aber andererseits kein Grund sein, seinen Wert auf Kosten des Vorgängers auszumachen.
Es darf erinnert werden, dass Omar Akbar für die Geburt der IBA Sachsen-Anhalt verantwortlich war und das Bauhaus damit eines der besten und wichtigsten Projekte des Landes angestoßen und gemeinsam mit der Saleg gelenkt hat. Ebenso fällt in seine Amtszeit die große internationale Wahrnehmung des Bauhauses, die sicher ein wesentliches Kapital der Stiftung ist. Bei aller Begeisterung für die Vielzahl der Aktivitäten darf eine generelle Tendenz nicht übersehen werden, die man mit Musealisierung und Touristifizierung bezeichnen kann. Im Allgemeinen geht mit diesem Prozess eine Entfremdung und Verknöcherung einher ein schleichender Prozess, der immer weiter von dem wegführt, was möglich wäre. So könnte es auch sein, dass zumindest eine Neuausschreibung Gelegenheit gibt, eine Justierung vorzunehmen und die bislang vertane Chance der Wiedereröffnung des Bauhauses als Stätte einer international attraktiven Lehr- und Ausbildungsstätte aufzugreifen mit all den dazugehörigen Konsequenzen.
Wenn es nun an anderer Stelle in Dessau ein Bauhaus-Museum geben wird, können das Bauhaus und die benachbarte Hochschule deren internationaler, englischsprachiger Studiengang DIA sich unbegrenzter Attraktivität erfreut ihr beiderseitig am gleichen Ort sein, neu überdenken. Es bleibt abzuwarten, ob nur ein neuer Direktor gesucht werden wird oder ob einmal grundsätzlich das Bauhaus und die Fachbereiche der Hochschule in Dessau in die Zukunft gedacht werden müssen. Argumente dazu gäbe es reichlich, aber bislang hat das Insolventsein vieler Entscheider die große Lösung verhindert. Es wäre gut, wenn es spannend würde.