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06.03.2019
Temporäre Neuschöpfung
Quartierszentrum in Tokio von Sugawaradaisuke Architects
Sugawaradaisuke Architects haben mit dem Projekt Nishiki-cho Bunkaisan ein altes Spirituosengeschäft in ein zeitgenössisches kreatives Quartierszentrum verwandelt. Das Konzept der in lediglich drei Monaten geplanten und realisierten Renovierung folgt dem Prinzip „Bunkai×San“, japanisch für „Abbruch×Schöpfung“. Das bestehende schmale, fünfstöckige Gebäude im Tokioter Stadtviertel Nishiki wird aufgrund eines urbanistischen Sanierungsplans in zehn Jahren abgerissen.
Die Architekten verschränken in ihrem Projekt die drei zeitlichen Zustände des historisch Gegebenen, der zeitgenössischen Intervention und des zukünftigen Abrisses. Alte Kacheln und abgehängte Decken, simple Sperrholzplatten und ein offenes, durch gläserne Schiebewände unterteilbares Raumkontinuum sowie modulare Möblierung prägen die innenarchitektonische Gestaltung: Ein Spiel kontinuierlicher Selbsterneuerung definiert den gleichermaßen historisch aufgeladenen und provisorisch angelegten architektonischen Entwurf.
Als Kreativzentrum kombiniert der Ort unterschiedliche Funktionen. Die Kantine auf Erdgeschossniveau ist als „essbares Museum“ der Sensibilisierung der menschlichen Sinne gewidmet, darüber bringt ein Ausstellungsraum die lokale Esskultur und ihre frischen, biologischen Zutaten in historischer Perspektive näher. Die oberen drei Stockwerke sind als „agrikultureller Inkubator“ gedacht. In einem Coworking Space werden neue landwirtschaftliche Konzepte experimentell erprobt, die nicht auf Profitmaximierung abzielen, sondern die Vision eines ökologisch und sozial nachhaltigen Wirtschaftskreislaufs verfolgen. Die unprätentiöse Agricultural Residence & Lounge dient Startups und Jungunternehmern als Netzwerkplattform. Wie auch bei dem Ferienhaus bei Nagano haben Sugawaradaisuke Architects die Räume offen konzipiert, so dass sie für Präsentationen, Workshops oder Veranstaltungen flexibel umgenutzt werden können. (stu)
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Das Quartierszentrum von Sugawaradaisuke Architects ist nach oben hin abgetreppt
Die Kantine im Erdgeschoss bezeichnet sich als „essbares Museum“...
... und führt über eine neue Treppe in den Ausstellungsraum
Das Prinzip „Bunkai×San“, japanisch für „Abbruch×Schöpfung“ wird im Coworking Space besonders ersichtlich
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