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08.09.2011
Forum Museumsinsel
Quartiersplanung in Berlin vorgestellt
Den Namen Ernst Freiberger sollte man sich merken: Am Dienstag ließ der Berliner Unternehmer seine Pläne für das bislang stiefmütterlich behandelte Viertel neben dem Monbijou-Park zwischen Oranienburger Straße und Spree vorstellen. Das Ensemble um das ehemalige Haupttelegraphenamt soll umgestaltet und saniert werden, außerdem ist in dem Innenhof zwischen Ziegelstraße und Oranienburger Straße ein Neubau geplant.
Stolze 300 Millionen Euro will Freiberger in das Luxusquartier „Forum Museumsinsel“ investieren, das deshalb – der Einfachheit halber und in aller Kürze – auch nur noch „Freiberger-Quartier“ heißt. Auf einer Geschossfläche von über 110.000 Quadratmetern sollen Büros, Wohnungen, Geschäfte, Galerien, Literatur-Cafés, Luxus-Restaurants, ein Vier-Sterne-Hotel sowie die „School of Transformation“ der Telekom, eine Markthalle und eine Kunsthalle (!) entstehen. Die Arbeiten sollen – in zwei Bauabschnitten – bis Sommer 2014 abgeschlossen sein.
Zwei Architekturbüros wurden bereits beauftragt. David Chipperfield wird das Baudenkmal „Gropius-Ensemble“ behutsam revitalisieren und durch einen modernen Baukörper komplettieren. Bei der Neugestaltung des „Simon-Palais“ und der „Residenz Monbijou“ sowie dem Haupttelegraphenamt hat Freiberger das Berliner Architektenbüro Patzschke & Partner beauftragt.
Ein vielversprechendes Projekt scheint der Umbau der ehemaligen Universitäts-Frauenklinik an der Ziegelstraße, 1928-30 nach einem Entwurf des Baurat Walter Wolff geplant und 1933 fertig gestellt. Das elegante Gebäude mit dem halbrunden Aufbau und auskragendem Flachdach, das durch seine moderne Formensprache mit den kaiserzeitlichen Bauten an der Monbijoustraße in Kontrast steht, soll nun in ein Wohn- und Geschäftshaus umgestaltet werden.
Für den Neubau mit der geplanten Markthalle im Erdgeschoss hat der Berliner Investor bisher noch keinen Architekten gefunden. „Selbst Entwürfe von namhaften Architekten wie Lord Norman Foster haben Freiberger nicht gefallen“, heißt es in der Tagespresse. Über der Markthalle soll neben außerdem die Kunsthalle mit dem Museum für Mobilität entstehen, in dem die Oldtimersammlung von Ernst Freiberger gezeigt werden soll. Es bleibt also spannend, für wen Freiberger sich hier entscheiden wird – und ob die Kunsthalle am Ende nicht doch in der Schublade verschwindet.
Zum Thema:
Ein Gespräch mit David Chipperfield auf Designlines.
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