Die Architekten des Büros Snitker/Borst sehen ihren kürzlich in Leiden fertig gestellten Split-Level-Siedlungsbau in der Tradition der Überlegungen von Adolf Loos zur Raumgestaltung, die der Architekt in den 1920ern anstellte.
Das Projekt der Amsterdamer Architekten umfasst einen 400 Meter langen Gebäuderiegel, der in drei Blocks mit 48 Wohneinheiten unterteilt ist. Sie bezeichnen den Entwurf als inspiriert von Adolf Loos, was sich durch eine ungewöhnlich große Raumhöhe der Wohnräume und durch eine abwechslungsreiche Raumfolge manifestiert.
Die fünf unterschiedlichen Reihenhaustypen weisen eine Grundrissfläche zwischen 158 und 175 Quadratmetern auf, deren divergierender Grundriss von außen allerdings nicht abzulesen ist. Zwischen Erdgeschoss und erstem Obergeschoss befindet sich ein Split-Level, das dem Wohnraum im Erdgeschoss eine Raumhöhe von 3,40 Meter beschert. Auch die straßenseitigen Räume des ersten Obergeschoss profitieren in ihrer Raumhöhe von diesem Split-Level.
Während der Innenraum also von Loos inspiriert ist, sind die Vorbilder der kubischen Fassadengestaltung bei niederländischen Architekten wie J.J.P. Oud, Jan Wils und J.B. van Loghem zu suchen. Die Fassade des Sockelgeschoss besteht aus glatten Ziegeln, die Fassaden der beiden darüber liegenden Stockwerke aus rauen Ziegelsteinen. Getrennt werden die beiden Materialien durch ein Fensterband dessen Zwischenräume mit Betonwänden ausgefacht wurde. Im zweiten Obergeschoss springt die Fassade teilweise zurück und macht Platz für geräumige Dachterrassen.
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M. Büsing | 05.02.2010 09:45 UhrQuartier in den Niederlanden
Ich hab mir die Siedlung vor Ort angesehen, städtebaulich sehr schön detailliert - auch viele andere Zeilen der Siedlung sind hier sehenswert.
Kann ich inklusive eines Besuches in Leiden empfehlen.