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04.03.2010
Skulpturale Ruhe
Probebühne in Berlin entschieden
Mit der Entscheidung im Realisierungswettbewerb für das Probebühnenzentrum Deutsches Theater in Berlin-Mitte verschwindet wieder einer dieser skurrilen Orte im Zentrum der Hauptstadt. Der Neubau wird einen bisher fast versteckten Fußgängerweg von der Luisenstraße aus über den Campus der Charité – zwischen dem Anatomischen Theater von Carl Langhans (1790) und der Rückseite des Deutschen Theaters – neu definieren. Der Wettbewerb mit 15 geladenen Teilnehmern unter dem Juryorsitz von Hilde Léon (Berlin) wurde am 24. Februar 2010 entschieden, gewonnen haben gmp Architekten (Hamburg/Berlin).
Mit dem neuen Probebühnenzentrum für das Deutsche Theater Berlin sollen die Produktionsbedingungen des Theaters in räumlicher, technischer, organisatorischer und ökonomischer Hinsicht nachhaltig verbessert werden. Im Verfahren war ein Neubau mit drei Probebühnen sowie Ersatzräumen für die durch Abriss des Hofmagazins entfallenden Werkstätten und Lager zu entwerfen. Die unmittelbare Nachbarschaft der Baudenkmale und Denkmalbereiche des Campus Nord der Humboldt-Universität und das sehr enge Baufeld erforderten eine besonders sorgfältige und „kreative Entwicklung der Gebäudefigur“.
- 1. Preis: Arbeitsgemeinschaft: gmp Generalplanungsgesellschaft mbH, Berlin mit Ingenieurbüro Krentel, Berlin
- 2. Preis: AFF architekten, Berlin
- 3. Preis: Stephan Braunfels Architekten BDA, Berlin
- Schweger Associated Architects, Hamburg / Berlin
- Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin
- Staab Architekten, Berlin
Die Jury empfahl einstimmig die mit dem 1. Preis ausgezeichnete
Arbeit zur weiteren Ausarbeitung und Realisierung: „Der L-förmige Baukörper arbeitet mit den Zwischenräumen und dem Übergang zum Park an der Ostseite auf eine selbstverständliche Weise und organisiert das komplexe Raumprogramm beispielhaft. Eine reduzierte Aussage der Fassaden schafft im heterogenen Gefüge von historischen Gebäuden und schwierigen Rückfassaden eine wohltuende Klarheit. Die Öffnungen sind richtig gesetzt, treten in Dialog mit der historischen Bebauung, gliedern die Fassade und erlauben interessante Ausblicke auf allen Ebenen. “
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, Preisrichterin, fügte hinzu: „Die Verfasser haben den Ort analysiert und die Aufgabe souverän bearbeitet. Städtebaulich antworten sie mit skulpturaler Ruhe auf die bewegte Rückseite des Deutschen Theaters. Der Entwurf respektiert den Ort und macht das Probebühnenzentrum zur angemessenen Ergänzung an historischer Stelle.“
Baubeginn des Probebühnenzentrums soll 2012 sein. Der Gesamtkostenrahmen für die Baumaßnahme beträgt 9,9 Millionen Euro.
Zu den Baunetz Architekt*innen:
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
AFF Architekten
Staab Architekten
léonwohlhage
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