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09.05.2022
Jürg Conzett und Gianfranco Bronzini
Prix Meret Oppenheim 2022 vergeben
Den Prix Meret Oppenheim in der Kategorie Architektur erhalten in diesem Jahr zwei Ingenieure: Mit der Ehrung von Jürg Conzett und Gianfranco Bronzini möchte die Jury die Bedeutung der Ingenieurkunst für die Baukultur herausstellen. Die beiden Büropartner, die für ihr Werk schon mehrfach ausgezeichnet wurden, zählen zu den bedeutendsten Schweizer Brückenbauern. Darüber hinaus überzeugen sie mit einer ganzheitlichen Herangehensweise und ihrem Anspruch, selbst zu gestalten, heißt es im Jurybericht. Der mit je 40.000 Schweizer Franken dotierte Preis geht 2022 außerdem an die Malerinnen Caroline Bachmann und Klodin Erb.
Seit Mitte der 1990er Jahre arbeiten Conzett, der Bauingenieurswesen an der EPF Lausanne und der ETH Zürich studierte, und Bronzini, Tiefbauzeichner und diplomierter Brückenbauer, zusammen. Ihr gemeinsames Büro in Chur hat sich nicht nur mit zahlreichen Brückenbauten einen Namen gemacht, sondern ist auch ein gefragter Partner im Hochbau. So waren Conzett Bronzini unter anderem an Projekten von Marques Architekten in Davos, Christ & Gantenbein am Zürichsee, Studio Vacchini im Aargau und Valerio Olgiati Architekten in Graubünden beteiligt. Auch mit Architekturbüros wie Meili, Peter & Partner, Peter Zumthor und Diener & Diener kamen fruchtbare Kollaborationen zustande. Zudem gestaltete Jürg Conzett zusammen mit dem Fotografen Martin Linsi 2010 den Beitrag des Schweizer Pavillons im Rahmen der Architekturbiennale in Venedig.
Im Zentrum des Leitbilds von Conzett Bronzini steht die konstruktive, ökonomische und ästhetische Angemessenheit. „Wir suchen die Kunst des Abwägens und Verbindens“, heißt es auf der Webseite des Büros. Hinzu kommt ein großer Respekt gegenüber dem Vorhandenen, sei es die Landschaft oder der bauliche Bestand. Um die bestmögliche Lösung für ein Projekt zu finden, denken die beiden Ingenieure gerne auch mal in die gegenteilige Richtung. Man sei immer wieder bereit, in einem laufenden Prozess die Meinung zu ändern und sich von besseren Argumenten und Lösungen überzeugen zu lassen, wird Gianfranco Bronzini im Dossier des Prix Meret Oppenheim zitiert. „Dabei geht es um das Ausloten der Pole Alt–Neu, Spektakulär–Unspektakulär, Bauen oder Nichtbauen“, so Jürg Conzett.
Der 2001 vom Schweizer Bundesamt für Kultur in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Kunstkommission ins Leben gerufene Prix Meret Oppenheim würdigt jedes Jahr Vertreterinnen und Vertreter aus Kunst, Architektur, Kunstvermittlung, Forschung oder Kritik. Die Preisverleihung findet in diesem Jahr am 13. Juni im Rahmen der Art Basel statt, die Preisträger*innen werden außerdem in der auf der Kunstmesse gezeigten Ausstellung Swiss Art Awards 2022 präsentiert. (da)
Fotos: Lena Amuat
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Prix Meret Oppenheim 2022 für Jürg Conzett ...
... und Gianfranco Bronzini.
Die beiden Ingenieure führen seit den 1990er Jahren ein gemeinsames Büro in Chur.
Sie verstehen sich nicht als Dienstleister für Architekten, sondern gestalten selbst.
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