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06.01.2014

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Diner im Erdgeschoss

Privatvilla in Frankfurt


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Eine bisher unbebaute Restfläche, die als Hinterhofparkplatz genutzt wurde – das ist das Szenario für dieses ungewöhnliche Einfamilienhaus im dicht bebauten Frankfurter Stadtteil Bornheim. Zwei hohe Brandwände begrenzen das tief im städtischen Block gelegene Grundstück im Nordosten und im Südwesten. Die Zuwegung erfolgt über die fast sechzig Meter entfernte Straße und das nordwestliche Nachbargrundstück.

Der Entwurf des Berliner Büros Lüling Sauer Architekten reagiert auf die beengte Umgebungssituation mit einem offenem Grundriss und maximaler Ausnutzung von natürlichem Licht. Ein polygonal gekanteter Baukörper spannt sich als Obergeschoss zwischen den beiden existierenden Brandwänden auf und lässt die Erdgeschossebene offen. Der Außen- bzw. Gartenraum fließt so unter dem massiven Körper hindurch und wird zum Bestandteil der vollflächig verglasten ebenerdigen Wohnebene. Im oberen Baukörper, der mit einer homogenen Hülle aus anthrazitfarbenem Zinkblech umschlossen ist, befinden sich die ruhiger gelegenen Räume wie Schlaf-, Bade-, und Kinderzimmer. In einem aufgesetzten Baukörper im 2. Obergeschoss gibt es ein Gästezimmer.

Im Inneren des Erdgeschosses bilden die Decken die polygonale Oberfläche des darüber liegenden Baukörpers ab. Sie öffnen den Raum nach außen Richtung Garten und Vorplatz. Zusätzliches Licht fällt über ein großflächiges Dachfenster in das zentrale Treppenhaus hinunter auf den „Diner“ im Erdgeschoss. Dieser separate, der offenen Küche gegenüber liegende Essplatz soll den Mittelpunkt des Hauses und des Familienlebens bilden. Der um ihn herum führende skulpturale Treppenlauf macht aus dem Diner einen Raum im Raum mit horizontalen wie vertikalen Blickbezügen. Punktuelle Oberlichter und Öffnungen geben auch den Räumen im Obergeschoss Tageslicht und Außenraumbezug, ohne Einblicke zu erlauben.

Die Atmosphäre im Innenraum wird von Holzböden geprägt. Die Gebäudehülle besteht im Obergeschoss aus einer hochgedämmten Holzkonstruktion, die Fenster sind dreifach verglast.

Fotos: Jan Bitter


Zum Thema:

Mehr Minihäuser in Frankfurt am Main in der Baunetzwoche#166


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Palladio | 07.01.2014 07:50 Uhr

Nachverdichtung

Den Begriff Villa finde ich für dies sehr schöne EFH doch etwas überzogen.

@Thomas: lass mich raten; die Bauherren sind die Architekten selbst oder zumindest sehr, sehr gute Bekannte - welchem Bauherrn kann man sonst schon das Essen im Treppenhausauge "schmackhaft" machen ;O)

Das zeigtb aber das gute Planung unabdingbar ist, sowas bekommt man nicht von der Stange und an jeder Ecke, großen Respekt den KollegInnen.

1

Thomas M. Krüger | 06.01.2014 16:16 Uhr

Baulücke

Was für ein schönes Haus!
Einfach und durch die Verkippungen und Polygone doch komplex.
Selbst die Hochbetten durften die Architekten entwerfen? Welch ein Luxus in der Planung.
Kompliment!

 
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