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03.02.2021

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Autos und Erholung

Privater Showroom mit Spa von Morari Arquitectura


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Man Caves nennt man im Englischen jene Rückzugsräume, wo „Jungs noch Jungs sein können“ – so weiß es Wikipedia. Der Begriff ist dabei keineswegs so despektierlich gemeint, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Ein besonders stolzes Exemplar in Form eines ganzen Hauses steht seit kurzem nahe der mexikanischen Stadt Morelia. Das lokale Büro Morari Arquitectura hat dort ein bestehendes Anwesen ergänzt. Das separate, langgestreckte Volumen soll Platz für die Autosammlung des Bauherrn bieten und selbige ansprechend präsentieren. Ein kleiner Spa-Bereich samt Fitnessstudio runden das Raumprogramm ab. Alles findet auf zwei Geschossen und insgesamt 410 Quadratmetern ausreichend Platz.

Das betonierte Erdgeschoss besteht aus neun Segmenten, die in ihrer Dimensionierung auf die dort ausgestellten Fahrzeuge abgestimmt sind: Acht großzügig bemessene Garagen beherbergen die Automobile, wobei Garage eigentlich zu schnöde klingt. Vielmehr handelt es sich um einen galerieartigen Showroom mit raffinierter Lichtführung und polierten Böden. Jeder Box ist eine Zufahrt aus Plattenelementen vorgelagert, mittels der die Karossen über ein das Gebäude umgebendes Kiesbett auf ihre Plätze navigiert werden können. In der neunten Box befindet sich der Eingang – eine Lobby mit skulpturaler Wendeltreppe, über die das Obergeschoss erschlossen wird.

Das Gebäude ist von der rohen Ästhetik der Sichtbetonbauteile geprägt, sie unterstreichen die tragende Funktion des Erdgeschosses. Die Zwischenräume der Betonträger wurden mit flächigen Lichtdecken ausgefüllt, die die Autosammlung in ein weiches Licht tauchen. Das aufgesetzte Geschoss ist mit einer Fassade aus hellgrauen Natursteinplatten verkleidet, wobei sich in den angedeuteten Dachschrägen Oberlichter verstecken. Wohl um alle Klischees vollständig zu bedienen, wurde laut Projektext auch noch ein nicht einsehbarer Massageraum ins Obergeschoss des Pavillons integriert. (tl)

Fotos: César Belio


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

26

Ach Karl | 12.02.2021 18:54 Uhr

Relativierungen

Mit Ihren Strohmenschen können Sie auf Welt.de hausieren gehen.

25

S.late | 09.02.2021 12:02 Uhr

Aua Aua

Und dichten können sie auch nicht, die Herren Architekten. Sehr schön auch einfach alles vorher Gesagte durch einen Zwinkerer zu entkräften. Ach, Leute...

24

Baudichtungslaie | 06.02.2021 22:32 Uhr

War da was mit Architektur?

Ist Reichtum - für Betroffene -
eh legitim und wohl bequem,
erscheint er, je nach Dimension,
nicht nur Neidern leicht obszön.
Nun war, herrje, die Dekadenz
seit jeher unsrer Profession
recht nah, zahlte sie doch als Bauherr
nicht gar so selten unsren Lohn,
für Werke, die zudem (zu Recht?),
dank unumstrittner Qualitäten
bewundert und geschützt werden
als Welterbe(-Obszönitäten).
Doch sollte, wer dies anerkennt,
hernach dennoch auch nicht vergessen,
dass Kritik an diesem Umstand
ist umso weniger vermessen!
So lasst uns doch im BauNetz weiter
der Medaille beide Seiten
ausstellen und ausleuchten und
gerne auch darüber streiten,
wo warum von wem und wann
Grenzen wurden überschritten
und mit Respekt und Toleranz
erdulden, wenn es bleibt umstritten.
"Das wird man doch noch sagen dürfen",
braucht hier wirklich niemand schreiben,
er muss nur auch zu schätzen wissen,
dass Gegenstimmen sichtbar bleiben.

Doch was wollt ich noch ursprünglich
gern mal bringen zu Gehör…...
Achja: fährt er nun Zweirad oder Auto:
am Nadelöhr wird´s wohl einst schwer ; )

23

Karl | 06.02.2021 20:43 Uhr

AchPeter

Selbstverständlich ist der "Klimawandel" eine Erfindung. Klimawandel gibt es, seit es die Erde gibt.
Bauen liegt in der Natur des Menschen. Anbauen, Abbauen, Aufbauen. Das hält keiner auf. Das hat der Sozialismus nicht aufgehalten und Greta erst recht nicht. Das Leben bricht sich Bahn. Immer.

22

Jan | 05.02.2021 11:56 Uhr

@schlawuki

Na, dank Ihnen bin ich auf die Assoziation mit den Filmen gekommen.
Die auswahl erinnert mich an Italowestern und Terentinostreifen. Vorzugsweise in New mexiko spielend...

21

Horst | 05.02.2021 07:08 Uhr

Fast and furious

das gesamte Ensemble und die dahinter stehende Mentalitaet ist an Niveaulosigkeit im Grunde kaum noch zu unterbieten. Der Blockbuster als Imitationsvorlage und Wegweiser. Dass der Architekt in diesem verruchten Gangstermileu mitmischt ist eine andere Diskussion...

20

Ach Peter | 04.02.2021 21:41 Uhr

Ausgrenzung

Da muss ich mich wohl nun wirklich entschuldigen, dass ich da derartige Ausgrenzung losgetreten habe und dabei politisch ganz einseitig (die Klimakrise ist ja so ein Erfindung von links-grün und die Folgen daher rein theoretische, (vermeintlich!) intelektuelle) geworden bin.

Jetzt mal Schwamm drüber, ein gutes Gläschen mit einem, wie wär's, Klimaleugner? Wir wollen ja nicht ausgrenzen, die Architektur hier gar als etwas sozialpolitisches betrachten oder uns Gedanken um die Zukunft machen.

Ja, wo kämen wir hin!

19

tiffys | 04.02.2021 15:58 Uhr

la rochelle

...was bleiben wird, ist die Erkenntnis. Der Mensch bleibt ein einsames Wesen...

18

Adrian F | 04.02.2021 14:26 Uhr

provokant?

Ja, jetzt kann man provokant behaupten es geil zu finden um selbst wieder provozieren zu wollen.

Aber leider ist hier die Architektur räumlich kaum spannend oder wenigstens großzügig...und der Sichtbeton reißts dann auch nicht raus.

17

schlawuki | 04.02.2021 13:56 Uhr

@Jan

ah, das ist natürlich ein aspekt:
autos aus filmen!
an welche filme hätten sie denn gedacht, ausser batman?
und irgendwie fehlt ja dann doch der aston db5 aus "goldfinger".....

16

Jan | 04.02.2021 12:39 Uhr

man cave nach meinem Geschmack

Es ist schon ein sehr schöner Bau; würde mir auch gefallen.
Die Lichtdecke ist ziemlich nice, da musste ich auch an Batman denken...
Die Sammlung ist Geschmackssache. Aber vielleicht sammelt der Bauherr ja keine Autos, sondern Autos aus Filmen...
Ich finde die Architektur - um die es ja hier in erster Linie gehen sollte - recht gelungen und freue mich über diesen beitrag auf BauNetz.

15

Peter | 04.02.2021 12:03 Uhr

@#ertragen

Baunetz ist eine Architektur-Webseite und kein politisches Magazin. Deshalb halte ich derartige Forderungen eben nicht für gerechtfertigt, weil sie die Bewertung oder sogar Legitimität von Architektur auf seinen sozialen oder politischen Aspekt verkürzen. Zumal die Bewertung dieses Aspekts im konkreten Fall politisch einseitig motiviert ist. Die Geisteshaltung hinter derartigen Ausgrenzungsforderungen spiegelt ein intolerantes Gesellschaftsmodell wider.

Baunetz veröffentlicht bisher auch architektonische Projekte, die einigen in ihrer engen politischen Blase nicht passen, was ich begrüße. Ich "huldige" keines bestimmten Lebensmodells, sondern plädiere hier lediglich für mehr Gelassenheit und Offenheit Anderen gegenüber und gegen eine Verkürzung der Architektur auf bestimmte Aspekte.

14

Freddi | 04.02.2021 10:35 Uhr

Raumprogramm

Was ist das für ein Raum im 1. OG unten rechts? Und was macht das Gebäude zu einem Spa? Zu finden sind zwei Waschbecken, eine Toilette und eine sehr kleine Dusche.

13

Davide | 04.02.2021 10:32 Uhr

Schicker Bau

... aber im vergleich wirkt die Autoauswahl dann doch etwas gewöhnlich.

12

STPH | 04.02.2021 10:09 Uhr

Auto als schönstes Möbel

Auto als Haustier inzwischen stubenrein, demnächst Elektro. Garage als hell verglaster Multipurposeraum mit edlem Steinboden, Pflanzen und den geschenkt vom Bauordnungsrecht. Auto nur als Zwischengast im erweiterten Wohnzimmer, vielleicht sogar das schönste Möbelstück mit allem elektronischen Schnickschnack und den besten Sitzen. Küche inszeniert sich ja auch schon dort. Riesenschwenktore für viel Freiheit.

11

Dr. Yikes | 04.02.2021 08:51 Uhr

Ups

Und ich dachte schon, die Kölner Oper wäre endlich fertig gestellt.

Der Deckenspiegel in der Garage sieht aus wie bei Batman (2008), schon geil.

10

schlawuki | 04.02.2021 08:36 Uhr

schade

also die autos sind ja hier das thema.
man frägt sich nach welchen kriterien der vermutlich vermögende, aber mit wenig stilsicherheit gesegnete bauherr die karren ausgesucht hat.
bild 2 zeigt folgendes:
rechts sind die us trucks. wie sie waffennarren in texas fahren.
ganz rechts steht der, den die drogenbosse in "no country for old men" von den coen brüdern fahren.
in der mitte 2 mopeds die der bauherr mit aus seiner vermutlich nicht einfachen kindheit gebracht hat.

schaufenster links:
nein, da stehen keine eleganten flügeltürer.
oder autos aus modena in welchen enzo versucht hat drei lieter hubraum auf zwölf zylinder zu verteilen.
nein, da stehen ein doofer audi und ein proll dodge.
alles sehr schade.
das haus ist in in diesem fall nachrangig.

9

#ertragen | 03.02.2021 22:31 Uhr

Argumente

Es ist eine legitime Forderung von Rolfi derartige Projekte nicht zu publizieren, da ihnen keine Aufmerksamkeit gebührt. Dies der Baunetzredaktion und dem Publikum mitzuteilen ist - #Meinungsfreiheit.

Aber Rolfi hat im Gegensatz zu Ihrer Meinung auch einen Unterbau der auf Argumenten gründet, nämlich dass wir als Gesellschaft auf sozial und ökologische Rahmenbedingungen angewiesen sind, für die wir einstehen sollten.

Sie hingegen huldigen hier lediglich einem postmodernen Individualismus (für den Sie uns keine Argumente der Legitimation geliefert haben) für den Sie gerne ein ökologisches Museum planen können.

8

Karl | 03.02.2021 19:52 Uhr

Rolfi

Das ist BauNetz, nicht BauWelt.

7

Peter | 03.02.2021 18:42 Uhr

@Rolfi

Nur weil Ihnen persönlich der Bauherr oder die Bauaufgabe nicht passen, ist das noch lange kein Grund solche Projekte nicht auf Baunetz zu veröffentlichen. #Cancel Culture

Ich muss hier schließlich auch die Öko-Alternativen-Wohnexperimente "ertragen" und würde trotzdem niemals fordern diese auszuschließen, nur weil ich die Klientel nicht mag.

6

Rolfi | 03.02.2021 17:38 Uhr

Autos und Erholung

Mein voriger Kommentar zielt darauf, dass solche Bauten nicht im EXZELLENTEN "BauNetz Newsletter gezeigt werden sollten.
Ansonsten jeden Tag hervorragende Beiträge!

5

Karl | 03.02.2021 17:34 Uhr

Klasse

Das ist doch mal eine Garage. Das Gebäude ist transparent und trägt die innere Vielfalt nach außen. Jeder Stellplatz ist als Frauenparkplatz geeignet, da gut beleuchtet und mit Sichtkontakt ins Freie.
Gerade in viralen Zeiten ist ein eigener Fitnessraum ein unschätzbarer Vorteil.

4

Rolfi | 03.02.2021 17:34 Uhr

Autos und Erholung

Architektur der Dekadenz, typisch für unsere heutige arm/reich-Gesellschaft

3

tom f. | 03.02.2021 16:24 Uhr

Junge

..die (Jungs) können sich von mir aus komplett zurückziehen.
wers nötig hat.

2

linksgrünversifft | 03.02.2021 16:09 Uhr

Klimakrise

Schade, dass man die Fahrzeughalle leider zu niedrig geplant und ausgeführt hat. Auf diese Weise ist eine Umnutzung zur zukünftig notwendigen Feuerwache nicht ohne weiteres möglich.

1

mehmet | 03.02.2021 16:03 Uhr

warum?

...so viel Aufwand für gar nicht mal so besondere Autos?

 
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