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06.06.2018
Hell und zackig in der Schweiz
Primarschule mit Kindergarten von Skop
Unweit von Bern, im Örtchen Port, verbringen Grundschüler und Kindergartenkinder ihre Tage gemeinsam unter einem zackigen Dach. Geplant hat die Einrichtung in Holzelementbauweise kombiniert mit Beton das junge Zürcher Büro Skop, sie beherbergt neun Klassenzimmer und drei Kindergarteneinheiten. Alle Klassen- und Gruppenräume liegen im Obergeschoss, während im Erdgeschoss Werkstätten, Schulküche, der Lehrerbereich sowie Lager- und Technikräume Platz finden. Am Hang gelegen, versinkt der gen Süden ausgerichtete Teil des Gebäudes zur Hälfte in der Böschung, während von Norden kommend die volle Höhe der zwei Geschosse sichtbar wird. Beide Geschosse sind – sich den Geländeversprung zunutze machend – ebenerdig erreichbar.
Wenn die Kinder zur Pausenklingel aus den Zimmern schwärmen, rennen sie durch einen zickzackartigen Flur, denn die Räume drehen sich unter dem gefalteten Dach um 50 Grad und stehen rückspringend versetzt zueinander. In der so entstehenden Staffelung der Fassade sehen die Architekten die vorherrschende Topografie und die Körnigkeit der benachbarten Giebeldächer zitiert. Das diagonal angelegte Erleben der Innenräume wird durch ein großzügiges Belichtungskonzept ergänzt. Der Flur, der zwischen den zwei gestaffelten Raumsträngen liegt, wird durch sieben Oberlichter mit Tageslicht versorgt und kommt als offenes, flexibles Gefüge daher. Die Klassenzimmer können durch die Rücksprünge zweiseitig belichtet werden. Jeder Einheit ist ein Gruppenraum zugeschaltet. Untereinander sind sie fassadenseitig durch Doppeltüren verbunden und lassen eine Vielzahl an Raumsituationen zu.
Holzkastenelemente gewährleisten nicht nur die Statik des diagonal über die Unterrichtsräume gespannten Dachs, sondern auch akustische und lüftungstechnische Funktionen. Als Fassade dient eine hinterlüftete Holzschalung aus Weißtanne. Mit dem Einsatz von Wärmerückgewinnung, Fotovoltaik-Paneelen auf dem Dach, LED-Beleuchtung und dem Fernwärmeanschluss an die örtlichen Müllverwertungsanlage macht Skop das Gebäude zu einem Plus-Energie-Haus.
Text: Elisabeth Haentjes
Fotos: Simon von Gunten, Julien Lanoo
Zum Thema:
Mehr über die nachhaltige Bauweise des Holzhybridbaus in Port unter www.baunetzwissen.de
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Skop plant am Hang: Gesamtansicht mit Pausenplatz
Im Süden stößt die Holzfassade auf Grünraum.
Der Haupteingang liegt gen Osten.
Die zentrale Erschließung mit Oberlichtern dient auch als Lernlandschaft.
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